Deutsche Parkinson Gesellschaft und Apothekerkammer Westfalen-Lippe

Neue Form der Zusammenarbeit zum Wohle des Patienten

(Münster/Tübingen, 29. Januar 2015) Abbildung ParkisnonEine intensivere Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Apothekern wird oft gefordert. In einem Projekt der Deutsche Parkinson Gesellschaft (DPG), der Deutschen Parkinson-Vereinigung (DPV) und der Apothekerkammer Westfalen-Lippe (AKWL) wird sie jetzt auch gelebt. Unter dem Motto „Gemeinsam in der Therapie des Parkinson“ konzipieren DPG und AKWL derzeit eine zertifizierte Fortbildung, die zukünftig auch bundesweit angeboten werden soll. „Eine sichere und optimierte Arzneimitteltherapie steht im Mittelpunkt unserer Zusammenarbeit“, erläutern Professor Dr. Daniela Berg (Tübingen), Präsidentin der DPG und Gabriele Regina Overwiening (Reken), Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe (AKWL).

Angebahnt wurde das gemeinsame Projekt von Friedrich-Wilhelm Mehrhoff,  Geschäftsführer der Deutschen Parkinson Vereinigung und dem münsterischen Apotheker Olaf Rose, PharmD., Pionier des pharmazeutischen Medikationsmanagements. Beide sind auch in die weitere Gestaltung der Fortbildung eingebunden. Während die DPV die Bedürfnisse der Patienten in das gemeinsame Projekt einbringt, kümmert sich Rose zusammen mit Apothekerin Dr. Sabrina Schröder (Bochum) um die fachlichen Belange der apothekerlichen Fortbildung. „Dabei stehen Aspekte der Pharmakotherapie und der Arzneimittelsicherheit im Vordergrund“, erläutert Olaf Rose.

Die Neurologen der Deutschen Parkinson Gesellschaft stellen ihr Wissen um die Gesamt-Therapie sowohl wissenschaftlich als auch patientenbezogen zur Verfügung. Die künftig so fortgebildeten Pharmazeuten sollen dann dabei helfen, die Versorgung der Parkinson-Patienten zu verbessern. Laut Rose ist gerade beim Parkinson die Therapie derart kompliziert und sensibel, dass es dieser Expertise bedarf, um zum Beispiel Einflüsse durch anderweitig verordnete Medikamente zu identifizieren. „Wir Apotheker möchten als effektive zusätzliche Sicherheitsbarriere in der Arzneimitteltherapie fungieren und die Behandlung des Neurologen bestmöglich unterstützen“, sagt Rose.

Der Patient profitiert

„Für den Patienten bedeutet dies mehr Sicherheit. Zudem erhält er einen weiteren Ansprechpartner in vielen Fragen nicht nur zu seiner Medikation“, betont Friedrich-Wilhelm Mehrhoff. Denn aufgrund der vielen Einnahmezeitpunkte, die auch noch in Einklang mit dem Essen zu bringen sind, gestaltet sich die Behandlung des Parkinson im Alltag oft sehr schwierig. „Hier kann der Apotheker als niederschwellig erreichbarer Heilberufler auch als Vermittler bei Problemen fungieren oder den Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe und zum Neurologen herstellen“, so die Präsidentin der Deutschen Parkinson Gesellschaft, Professor Daniela Berg.

Die Zertifikatsfortbildung sieht vor, dass die Apotheker ihr Wissen auch in der Praxis umsetzen und mehrere Parkinson-Patienten intensiv begleiten. Die Auswirkungen sollen in Form einer Studie wissenschaftlich erfasst und ausgewertet werden. Dass eine interprofessionelle Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Apothekern für den Patienten zahlreiche Vorteile bietet, konnte bereits in einer Reihe von Studien zum Medikationsmanagement belegt werden. „Es ist zudem ein erklärtes Ziel unseres Perspektivpapiers Apotheke 2030, die Zusammenarbeit der Gesundheitsberufe zum Wohle der Patienten auszubauen“, erläutert Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening. „Wir freuen uns daher sehr, gemeinsam mit den Neurologen auf diesem Weg voranzugehen.“