Volkskrankheit Heuschnupfen

Wenn Bäume blühen, weinen 12 Millionen Deutsche

(Münster, 6. April 2011) Die Nase läuft, die Augen tränen und jucken, und je mehr man reibt, desto schlimmer wird’s. Wenn diese Faktorenzusammenkommen und man die vergangenen 24 Stunden nicht gerade bei Minus-Temperaturen in einer zugigen Bahnhofshalle verbracht hat, deuten die Symptome ziemlich sicher auf die Volkskrankheit Heuschnupfen hin, die besonders im Frühling Hochsaison hat. Gleichzeitig wird Heuschnupfen häufig als Bagatelle abgetan. Davor warnt Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe: „Unbehandelt kann Heuschnupfenzu allergischem Asthma führen. Daher sollten entsprechende Arzneimittel frühzeitig eingesetzt werden.“

Dass die Pollen wieder fliegen, merken jedes Jahr rund zwölf MillionenDeutsche, die mit allergischen Reaktionen der Nasenschleimhaut und der Augenbindehaut auf Pollenflug reagieren. Abhängig davon, welche Pflanze gerade blüht, ist der Heuschnupfen stärker oder schwächer. Pollen sind mikroskopisch klein und fast überall in der Atemluft. Nur im Hochgebirge und am Meer enthält die Luft weniger Pollen.

„Heuschnupfen sollte niemand auf die leichte Schulter nehmen“, mahnt Apothekerin Overwiening, die zurzeit jede Menge Betroffene zum Thema Heuschnupfen berät. Den meisten Geplagten kann sie mit rezeptfreien Arzneimitteln helfen. Wer die typischen Symptome zum ersten Mal bei sich feststellt, sollte sich an einen Arzt wenden. Wird er rechtzeitig und ausreichend behandelt, mildert das nicht nur die akuten Beschwerden, sondern schützt vor allergischem Asthma.

Die Symptome des Heuschnupfens entstehen, weil sich die Nasenschleimhäute entzünden. Diese Entzündung kann sich auf andere Schleimhäute wie die Nebenhöhlen oder die Mittelohren ausweiten. Auch wenn Heuschnupfen auf den ersten Blick wie eine harmlose Erkrankung erscheint, sollte er auf jeden Fall behandelt werden. Sonst können durch einen „Etagenwechsel" ernstere Atemwegserkrankungen wie Asthma folgen. Chronischer Schnupfen kann ein erstes Warnzeichen sein. Bei etwa jedem dritten Heuschnupfenpatienten kommt es – unbehandelt – innerhalb von zehn Jahren zu einem „Abrutschen“ der allergischen Reaktion auf die unteren Atemwege in der Lunge. Der Grund: Die entzündete Nasenschleimhaut funktioniert nicht mehr als Filter und Luftbefeuchter. Dazu Gabriele Regina Overwiening: „Dadurch gelangt die Atemluft mit den Pollen weitgehend ungereinigt in die Bronchien, in denen die in der Atemluft enthaltenen Pollen eine Überempfindlichkeitsreaktion auslösen. Ein allergisches Asthma entsteht. Fiepende Geräusche beim Luftholen deuten auf einen Etagenwechsel hin. Wenn sich die Probleme hin zum Husten oder zu Atemnot verschlimmern, sollte daher dringend ein Arzt aufgesucht werden.“


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Den meisten Heuschnupfen-Geplagten können die Apotheker als Arzneimittel-Experten mit rezeptfreien Medikamenten helfen.

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