Kapseln, Salben & Co.

Apotheken in Westfalen-Lippe stellen 2014 mehr als 1,5 Millionen Rezepturarzneimittel her

(Münster, 10. April 2015) Im Jahr 2014 haben die öffentlichen Apotheken im Kammer-Bereich Westfalen-Lippe rund 1,5 Millionen Rezepturen für Versicherte der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) hergestellt. Das ermittelte das Deutsche Arzneiprüfungsinstitut (DAPI) durch die Auswertung von Verordnungen. „Insgesamt dürfte die Zahl sogar noch deutlich höher liegen, weil Rezepturen für Privatversicherte oder auf direkte Nachfrage gar nicht erfasst werden. Das zeigt: Rezepturarzneimittel sind und bleiben eine notwendige Ergänzung zu industriell hergestellten Arzneimitteln“, sagt René Graf, Vizepräsident der Apothekerkammer Westfalen-Lippe. „Rezepturarzneimittel sind in vielen Fällen unersetzlich, zum Beispiel wenn ein Kind ein Medikament in einer Dosis braucht, für die es kein industriell hergestelltes Arzneimittel gibt.“

Der Großteil der maßgefertigten Medikamente für gesetzlich Versicherte entfiel 2014 auf so genannte „allgemeine Rezepturen“ (871.157 Arzneimittel), z. B. Kapseln oder Salben. Jede Apotheke kann solche allgemeinen Rezepturen herstellen. Davon abgegrenzt werden so genannte Spezialrezepturen, z. B. für die Heroinersatz- oder Krebstherapie sowie die parenterale (unter Umgehung des Darms) Ernährung. Auch bei den Spezialrezepturen ist davon auszugehen, dass die Zahl der tatsächlich hergestellten Rezepturen über den erfassten Werten liegt.

Der Aufwand für die Herstellung von Rezepturarzneimitteln ist in den vergangenen Jahren enorm und kontinuierlich gestiegen. So ist seit 2012 u. a. vorgeschrieben, dass Apothekerinnen und Apotheker bei jeder einzelnen Rezeptur die Plausibilität der Verordnung zusätzlich überprüfen und sowohl alle Herstellungsschritte als auch die Begleitumstände sehr umfangreich dokumentieren.


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In solchen Kruken werden in Apotheken hergestellte Salben abgegeben (Foto: ABDA).

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