"Fernsehen macht dick"

Übergewicht schon im Kindesalter vermeiden

(Münster, 4. Mai 2007) Übergewicht ist nicht harmlos: Jedes Jahr erkranken in Deutschland 360.000 Menschen neu an Diabetes Typ 2. Darunter befinden sich immer mehr Kinder und Jugendliche - hochgerechnet in Deutschland etwa 5000 Kinder und Jugendliche. Um einer Diabeteserkrankung und deren Folgen vorzubeugen, ist es wichtig, rechtzeitig mit einer Prävention zu beginnen. "Wir wollen mithelfen, dieser Entwicklung entgegenzusteuern. Es geht darum, Kinder und Eltern dabei zu unterstützen, ein vernünftiges Körpergewicht zu erreichen und zu halten", so Friese.

Eine wichtige Ursache für Übergewicht bei Kindern ist, dass sie überall und jederzeit essen können - besonders beliebt ist dabei Fastfood. "Ein Schokoriegel enthält etwa 300 Kalorien. Genauso viele Kalorien haben drei Bananen. Sie machen aber viel länger satt", erläutert der Gesundheitsexperte. Auch wenn Kinder ohne Frühstück in den Kindergarten oder zur Schule gehen, macht das auf Dauer dick. Besser als viele kleine Snacks sind gemeinsame Familienmahlzeiten zu festen Essenszeiten. Ideal ist, wenn diese Mahlzeiten viel Obst, Gemüse und Vollkorn enthalten. Viele auf Kinder ausgerichtete Lebensmittel wie Frühstücksflocken oder Limonaden enthalten große Mengen an Zucker und sollten nur selten auf dem Speisezettel stehen.

"Fernsehen macht dick"
Fernsehen macht dick. Bewegungsmangel ist wie bei Erwachsenen eine wichtige Ursache von Übergewicht. Kinder, die mehr als zwei Stunden pro Tag fernsehen oder Computer spielen, sind mehr als doppelt so häufig übergewichtig wie Kinder mit geringem Medienkonsum. "Auf keinen Fall sollte ein Fernseher im Kinderzimmer stehen. Denn dann können Eltern den Fernsehkonsum nicht mehr kontrollieren", so Apotheker Hans-Günter Friese.

Wenn Kinder abnehmen sollen, muss sich das Essverhalten spielerisch und langfristig ändern. "Von einseitigen Radikal-Diäten rate ich dringend ab. Sie haben nur einen kurzfristigen Effekt, außerdem droht anschließend durch den Jojo-Effekt eine weitere Gewichtssteigerung", so Friese. Vorsicht sei auch bei "Schlankheitsmitteln" aus dem Internet geboten: " Sie sind nicht harmlos, sondern oft mit stark dosierten Wirkstoffen versetzt. Für Kinder sollten sie daher tabu sein."