Schweinegrippe erreicht Europa

Apotheker in Westfalen-Lippe sind auf den Ernstfall einer Pandemie vorbereitet

(Münster, 28. April 2009) Ob sich die aktuelle Schweine-Influenza zu einer weltweiten Pandemie entwickelt, können die Experten noch nicht abschließend beurteilen. Falls das für Deutschland zuständige Robert-Koch-Institut vor einer Pandemie warnen sollte, würden in den Bundesländern entsprechende Pandemiepläne starten. „Die wohnortnahen Apotheken wären in diesem Fall auf eine dezentrale Versorgung der Bevölkerung vorbereitet“, erläutert Gabriele Regina Overwiening, Vizepräsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe. Wie die Apotheken eingebunden sind, hängt vom jeweiligen Bundesland ab.

„Wir können froh sein, dass wir uns hierzulande bereits seit langem und sehr intensiv auf den Ernstfall einer Pandemie vorbereiten. Bereits seit 2005 steht unser mit dem Land NRW bis ins kleinste Detail abgestimmter Pandemieplan, der die schnelle und wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung mit Grippe-Arzneien regelt“, so Overwiening weiter.

Anlass zur Panik bestehe aber derzeit nicht, dies sei ohnehin immer die falsche Reaktion. Alle Bürger sollten Medienberichte zur Pandemie aufmerksam verfolgen. Apotheken sind für die ordnungsgemäße Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln zuständig.

Seit Jahren wird befürchtet, dass es zu einer für den Menschen unheilvollen Paarung von Erregern der Vogelgrippe und dem menschlichen Grippevirus und damit zu einer Pandemie kommt. Blieb das Überspringen der Vogelgrippe bisher aus, so droht jetzt die Schweinegrippe – mit ganz ähnlichen Symptomen: Fieber, Müdigkeit, Appetitlosigkeit sowie Husten, zusätzlich teilweise auch Schnupfen, Halsschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.

Das Land NRW hat in zentralen Depots antivirale Arzneimittel in Pulverform eingelagert. Im Ernstfall wird der Wirkstoff in alle 2.232 Apotheken in Westfalen-Lippe ausgeliefert. „Unsere Apotheken haben sich mit Dosierspritzen, Fläschchen und Hygieneartikeln eingedeckt, um im Pandemiefall das Pulver zu einnahmefertigen Lösungen zu verarbeiten“, so Overwiening. „Allein in unseren Apotheken „schlummern“ derzeit mehr als drei Millionen dieser kleinen Fläschchen.“ 


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Sieht die Apothekerschaft in Westfalen-Lippe gut vorbereitet auf den möglichen Ernstfall einer Pandemie: Die Vizepräsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe Gabriele Regina Overwiening.

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