Aktuelle Fördermaßnahmen

Hier finden Sie einen Überblick über aktuelle Fördermaßnahmen der Apothekerstiftung Westfalen-Lippe.

Entwicklung und Validierung von Instrumenten zur Qualitätssicherung von Medikationsanalysen in öffentlichen Apotheken (QuaMedA)

Das Projekt umfasst die Aktualisierung bzw. Entwicklung, Validierung und Pilotierung von Qualitätsindikatoren sowie eines Ringversuchs zur Durchführung von Medikationsanalysen (Typ 2a) mit virtuellen Patient*innen. Geeignete Instrumente zur Messung der Umsetzungsqualität von Medikationsanalysen sind bislang in Deutschland nicht flächendeckend etabliert. Die beschriebenen Instrumente sollen die Qualität von Medikationsanalysen unter verstärkter Berücksichtigung der Prozessqualität sichtbar machen. Durch die Möglichkeit der Selbstkontrolle auf Apothekenebene sowie zur Ableitung übergeordneter Maßnahmen, z. B. eines erhöhten Schulungsbedarfs einzelner Aspekte bei der Durchführung von Medikationsanalysen, soll darüber langfristig auch deren weitere Implementierung gefördert werden.

 

Etablierung eines vielseitigen und modernen Messplatz für die FTIR- und NIR-Spektroskopie als Analyseverfahren im Hochschulpraktikum (5. und 8. Semester) zum qualitativen Nachweis von Arznei- und Hilfsstoffen

Da sich die NIR-Spektroskopie in Offizin-Apotheken, aber auch in Krankenhausapotheken zunehmend als Methode der Wahl zur Identitätsprüfung durchsetzt (und teilweise schon von Pharmazieräten und Amtsapothekern als Standardausstattung im Apothekenlabor gefordert wird), sollen die Studierenden auch in der universitären Ausbildung mit den Möglichkeiten und Grenzen der Technik vertraut gemacht werden. Es ist zu erwarten, dass sich in Zukunft auch in der pharmazeutischen Industrie dieses Messverfahren zunehmend als Ergänzung zur FTIR-Spektroskopie etablieren wird.

 

Anschaffung eines automatisierten Digitalscanners für (prä-)klinische Forschungsarbeiten und die pharmazeutische Lehre

Für die neu eingerichtete Stiftungsprofessur "Individualisierte Pharmakotherapie" am PharmaCampus der Universität Münster konnte ein hochwertiger Slidescanner angeschafft werden. Die Arbeitsgruppe um Professor Burckhardt forscht mittels Massenspektrometrie zu körpereigenen Regelkreisläufen und den Effekt neuartiger Arzneimitteltherapien in diesen. Durch die nun mögliche Fusion der bildgebenden Massenspektrometrie und Digitalmikroskopie mittels neubeschafftem Slidescanner wird eine neue Bildgebungsmodalität am PharmaCampus bereitgestellt.

 

Struktur-Wirkungsbeziehungen für die antiprotozoale Aktivität von Aminosteroiden und Amino-nortriterpenen aus Buxaceae und Apocynaceae

Die weitere Forschungsarbeit im Arbeitskreis von Professor Dr. Thomas J. Schmidt zielt auf die Etablierung genauer quantitativer Struktur-Wirkungsmodelle (QSAR) für die untersuchten Verbindungsklassen gegen trypanosomatide und plasmodiale Krankheitserreiger ab. Die Ergebnisse dieser Forschung können zur Grundlage für die Entwicklung neuer Arzneistoffe gegen Malaria und Trypanosomiasis auf Grundlage pflanzlicher Aminonortriterpene und Aminosteroide werden.


 
 

 

  

 

Qualitätssicherung von Rezepturarzneimitteln für die Palliativversorgung von Kindern mit enteral (oral oder über Sonden) applizierbaren, retardierten Opioiden

Die Versorgung von schwerkranken Kindern mit starken Analgetika stellt eine Herausforderung dar. Diese Studie befasst sich mit der Sicherstellung der Versorgung von Kindern in der Palliativsituation mit retardierten Opioiden, um eine bestmögliche Schmerztherapie zu erreichen. Ein weiteres Ziel ist die Sicherstellung der Qualität der Rezepturarzneimitteln in Bezug auf Gleichförmigkeit des Gehalts von Morphinsulfat und Hydromorphon-Hydrochlorid.

 

Entwicklung einer Vorlesung "Künstliche Intelligenz für Pharmazeuten"

Im Rahmen dieses Vorhabens soll eine Vorlesung „Künstliche Intelligenz für Pharmazeuten“ entwickelt werden, die neben den theoretischen Aspekten auch praktische Lehrinhalte vermitteln wird. Der Fokus wird im Besonderen auf der Entwicklung von innovativen elektronischen Arbeitsblättern liegen, die zur Vermittlung der praktischen Lehrinhalte genutzt werden. Für das Verständnis der Künstlichen Intelligenz ist es wichtig, neben den theoretischen Anteilen auch die praktische Anwendung zu behandeln. Leider ist die Vermittlung der praktischen Anwendung bisher durch vorhandene Computerarbeitsplätze und eine notwendige intensive Betreuung limitiert. Daher sind innovative neue Konzepte notwendig, um die praktischen Lehrinhalte in E-Learning Formate umzusetzen, die diese Limitationen umgehen. Im Rahmen dieses Vorhabens sollen daher vor allem die beschriebenen elektronischen Arbeitsblätter entwickelt werden, die diese Vorgabe erfüllen.

 

Therapeutisches Drug Monitoring von Antipsychotika und Antidepressiva bei älteren Patienten mit einem erhöhten Delir-Risiko

Es handelt sich um eine prospektive Beobachtungsstudie. Die Probensammlung erfolgt über zwei Jahre. Befindet sich ein Patient ab 65 Jahren auf den Stationen der Regelversorgung des Demenzsensiblen Krankenhauses am Universitätsklinikum Münster unter Antipsycvhotika und/oder Antidepressiva-Therapie, soll ein Therapeutisches Drug Monitoring (TDM) durchgeführt werden. Folgende Antipsychotika und Antidepressiva sollen berücksichtigt werden: Haloperidol, Risperidon, Quetiapin, Melperon, Pipamperon, Amitriptylin, Citalopram, Mirtazapin, Paroxetin, Sertralin und Venlafaxin. In regelmäßigen Abständen soll die Konzentration im kapillaren Blut der Patienten gemessen werden.Es handelt sich um eine prospektive Beobachtungsstudie.

 

Entwicklung von Scoresystemen zur Identifizierung von Patienten mit einem hohen Risiko für arzneimittelbezogene Probleme

Im Rahmen des Projekts "Medikationsmanagement in AMTS-qualifizierten Apotheken unter Einbeziehung der AOK-PatientenQuittung" führen AMTS-Manager im Kammerbereich Westfalen-Lippe Medikationsanalysen durch, die von der AOK NordWest vergütet werden. Die begleitende wissenschaftliche Evaluation der Ergebnisse der Medikationsanalysen in Form von detektierten arzneimittelbezogenen Problemen (ABP) und deren Einfluss auf ausgewählte Endpunkte wird um die Ermittlung von Risikofaktoren für das Auftreten von ABP erweitert.

 

Studentisches Zelllabor - Sicherheitswerkbank für PharMSchool

Die Apothekerstiftung Westfalen-Lippe fördert die Anschaffung einer Sicherheitswerkbank der PharMSchool am Institut für Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie der WWU Münster.  In der universitären Ausbildung zum Apothekerberuf nimmt die Arbeit an biologischen Systemen wie Zellkulturen bislang eine untergeordnete Rolle ein. In biologischen Laboren können nur wenige Studierende parallel arbeiten, was die Betreuung dieser Projekte zeitintensiv gestaltet. Eine Nutzung der Räumlichkeiten ist zusätzlich durch den laufenden Forschungsbetrieb limitiert, sodass dieses Feld der Forschung nur schwer allen Studierenden zugänglich gemacht werden kann. Gleichzeitig gehört die Zellkultur zum etablierten Standard jedes pharmazeutischen Labors und sollte somit ein essentieller Ausbildungsbestandteil sein. Durch Unterstützung der Apothekerstiftung Westfalen-Lippe wird nun ein studentisches Zelllabor für die Versuche der PharMSchool etabliert. Hiermit wird sichergestellt, dass jede PharMSchool-Gruppe Zugang zu diesem Forschungsfeld hat, was die Lehre in diesem Bereich weiter verbessern soll.

 

Antibiotic Stewardship in Pflegeheimen

Im stationären Bereich ist die Einrichtung eines ABS-Teams unter Beteiligung von Infektiologen, Mikrobiologen und Apothekern mittlerweile in vielen Kliniken etabliert. In zahlreichen Studien konnte gezeigt werden, dass ABS-Maßnahmen das klinische Outcome verbessern, Liegezeiten verkürzen und Kosten einsparen. Allerdings werden in Deutschland 85 % der Antibiotika in der Humanmedizin im ambulanten Sektor verordnet, zum Teil ohne medizinische Notwendigkeit. Älteren Patienten und auch Pflegeheimbewohnern kommt auf Grund der häufig betehenden Multimorbidität und erhöhten Infektanfälligkeit besondere Bedeutung zu. In Pflegeheimen wird die Situation dadurch erschwert, dass viele multimorbide Personen auf engem Raum zusammen leben und die Gefahr gegenseitiger Ansteckung sowie die Bedeutung ausreichender Hygienemaßnahmen besonders groß ist. Das geplante Projekt soll dazu beitragen, das Bewusstsein aller am Medikationsprozess Beteiligten für die Bedeutung eines rationalen Antibiotikaeinsatzes auch vor dem Hintergrund zunehmender Resistenzentwicklungen zu schärfen.

 

Erforschung und Weiterentwicklung pflanzlicher Wirkstoffe gegen protozoale Erreger vernachlässigter Tropenkrankheiten

Weltweit sind 1,9 Milliarden Menschen gefährdet, an vernachlässigten Tropenkrankheiten zu erkranken und dadurch stark beeinträchtigt zu werden oder zu versterben. Meist sind wenig privilegierte Bevölkerungsschichten davon betroffen, weshalb in den letzten Jahren wenig finanzielle Mittel für die Forschung und Entwicklung von Arzneimitteln aufgewendet wurden. Daher sieht unter anderem die WHO eine große Notwendigkeit in dem Ausbau der Forschung auf diesem Gebiet. Neben den offensichtlichen humanitären Gründen ist die Forschung in Hinblick auf die Ausbreitung der Vektoren auf Grund zunehmender Globalisierung und klimatischer Veränderungen hoch relevant und zukunftsorientiert.

 

 

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM) von Antipsychotika und Antidepressiva mit getrockneten Kapillarblutproben im ambulanten Bereich

Schon jetzt bieten Apotheken Messungen des Blutdrucks, Blutzuckers, Körperfetts oder im Rahmen von Aktionstagen auch der Venen oder der Haut als pharmazeutische Dienstleistung an. Für Arzneistoffe besteht aktuell noch keine derartige Möglichkeit. Da die Methodik mit getrocknetem Kapillarblut einfach und sicher anzuwenden ist, kann dies ein ergänzender Baustein für eine intensive Patientenbetreuung sein und die Zusammenarbeit bei der Medikation zwischen Arzt und Apotheker stärken.

 

Patientenrelevanz generischer Substitution am Beispiel von L-Dopa

Dieses Projekt soll Licht in die Situation der Rabattvertragsproblematik in der Offizin bringen. Die Ergebnisse dienen der Beurteilung der therapeutischen Auswirkungen von Fertigarzneimittel-Wechsel aufgrund von Rabattverträgen. Professor Dr. Klaus Langer "Dziemba, WWU" beleuchtet in diesem Projekt eines der häufigsten Probleme in der täglichen Praxis in den Offizinen.

 

Inhaltsstoffe pflanzlicher Arzneimittel als Leitstrukturen für neue Chemotherapeutica gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten

In diesem Projekt geht es um die Identifizierung neuer natürlicher Wirkstoffe gegen die humane Afrikanische Trypanosomiasis (HAT, „Schlafkrankheit“), die Chagas-Krankheit, die viszerale Leishmaniasis und die tropische Malaria, die in teils entlegenen Teilen der Welt jedes Jahr, insbesondere in wenig privilegierten Bevölkerungsschichten, viele tausend Todesfälle fordern. Das zuvor geförderte Projekt "Screening zugelassener Phytopharmaka auf Aktivität gegen Erreger vernachlässigter Tropenkrankheiten (Neglected Tropical Diseases) wird hiermit fortgesetzt.

 

Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit in einem Pflegeheim durch eine Medikationsanalyse mit und ohne Genotypisierung

Mit dieser Studie soll die Optimierung der Medikation und dadurch bedingt die Verbesserung des Gesamtzustandes von Pflegeheimbewohnern erzielt werden. Dabei wird im Rahmen der Medikationsanalyse besonderes Augenmerk auf Arzneimittelinteraktionen, Doppelverordnungen und potentiell inadäquate Arzneimittel gelegt. Die besondere Leistung dieses Projekts besteht in der Verknüpfung von einer Medikationsanalyse mit einer individuellen Genotypisierung der arzneimitteltherapierelevanten Gene, um das jeweilige Ansprechen auf einzelne Arzneistoffe vorhersagen und arzneimittelbedingte Risiken reduzieren zu können (v. li. Herbert Bruckelt, Dirk Bruckelt, Dr. Anke Lochmann, Peter Raphael Franken).

 

Entwicklung und Evaluierung eines Algorithmus und Handlungsfadens für das Medikationsmanagement bei Bewohnern von Altenwohnheimen - AMBER-Studie

Medikationsmanagement und Medikationsanalyse sind Instrumente der pharmazeutischen Betreuung, die sich international etabliert haben und auch in Deutschland zunehmend an Bedeutung gewinnen. Eine Patientengruppe, die besondere Beachtung finden sollte, sind Bewohner von Alten- und Pflegeheimen. Ziel dieses Projektes ist daher die Entwicklung und Evaluation eines Handlungsleitfadens, der Pharmazeuten durch die Medikationsanalyse für Heimbewohner führt und die besonderen Aspekte der Therapie dieser Patienten berücksichtigt.

 

Medikationsmanagement in AMTS-qualifizierten Apotheken unter Einbeziehung der AOK-PatientenQuittung

Die Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) ist in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus des öffentlichen Interesses gerückt. Vor allem ältere Patienten mit Polymedikation unterliegen einem hohen Risiko für unerwünschte Arzneimittelwirkungen. Seit September 2012 bietet die AKWL Apothekern an, sich zum "AMTS-Manager" weiterzubilden, um ihren Patienten ein qualitätsgesichertes Medikationsmanagement anbieten zu können. Dabei stehen die Erkennung und Lösung arzneimittelbezogener Probleme im Vordergrund.

 

Medikationsmanagement durch Apotheker in der Pharmakotherapieverordnung und -anwendung bei Patienten in Alten- und Pflegeheimen

Das Projekt möchte die Qualität in allen Prozessschritten der Arzneimitteltherapie bei geriatrischen Patienten sichern und dort, wo dies erforderlich ist, Prozessabläufe optimieren. Dazu sollen zunächst arzneimittelbezogene Probleme, die ein Risiko für die Therapiesicherheit des Patienten darstellen könnten, identifiziert und klassifiziert werden. Im Anschluss an diese Analyse werden gemeinsam mit den beteiligten Ärzten und Pflegedienstmitarbeitern geeignete pharmazeutische Lösungsstrategien entwickelt und in die Praxis implementiert.

 



Ansprechpartner

Apothekerstiftung Westfalen-Lippe
Sekretariat: Gerburg Mielsch
Bismarckallee 25
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F 0251 52005-85
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