Entwicklung von Scoresystemen zur Identifizierung von Patienten mit einem hohen Risiko für arzneimittelbezogene Probleme

Titel des Förderprojekts:
Medikationsmanagement in AMTS-qualifizierten Apotheken unter Einbeziehung der AOK-PatientenQuittung

Antragsteller: Prof. Dr. Ulrich Jaehde, Pharmazeutisches Institut der Universität Bonn, Klinische Pharmazie, An der Immenburg 4, 53121 Bonn

Wissenschaftliche Mitarbeiterin: Apothekerin Dr. Ronja Woltersdorf

Laufzeit: 07/2019 - 03/2023

Ort: Pharmazeutisches Institut der Universität Bonn

Fördersumme: 49.066 €

Das Projekt wird durch die Förderinitiative Pharmazeutische Betreuung e.V. und die Dr. August und Dr. Anni Lesmüller-Stiftung kofinanziert.

Projektdesign:
Im Rahmen des Projekts "Medikationsmanagement in AMTS-qualifizierten Apotheken unter Einbeziehung der AOK-PatientenQuittung" führen AMTS-Manager im Kammerbereich Westfalen-Lippe Medikationsanalysen durch, die von der AOK NordWest vergütet werden. Die begleitende wissenschaftliche Evaluation der Ergebnisse der Medikationsanalysen in Form von detektierten arzneimittelbezogenen Problemen (ABP) und deren Einfluss auf ausgewählte Endpunkte wird um die Ermittlung von Risikofaktoren für das Auftreten von ABP erweitert.

Methoden:
Die positive Erhebung der ABP wird bis zur Durchführung von 1000 Medikationsanalysen vom Typ 2a ("Brown-Bag-Review") für AOK-versicherte Patienten ≥ 18 Jahre mit  5 Arzneimitteln in der Dauerverordnung fortgesetzt. Die Auswahl der Risikofaktoren erfolgt mittels multivariater Regression mit anschließender prognostischer Modellierung zur Entwicklung von Scoresystemen zur Risikoabschätzung bei individuellen Patienten.

Ziel:
Ziel des Projekts ist die Entwicklung von Scoresystemen, mit denen Patienten mit einem hohen Risiko für ABP in der Apotheke ggf. auch durch die Krankenkasse identifiziert werden können.

Praxistauglichkeit:
Das Projekt berücksichtigt in besonderem Maße die begrenzten Ressourcen, die in Apotheken unter Alltagsbedingungen für ein Medikationsmanagement zur Verfügung stehen. Durch eine risikogesteuerte Auswahl von Patienten anhand der entwickelten Scoresysteme soll die Effizienz des Medikationsmanagements als kognitive Dienstleistung der Apotheke zur Förderung der Arzneimitteltherapiesicherheit zukünftig gesteigert sowie eine nachhaltige Implementierung gefördert werden.