Verbesserte Arzneimitteltherapiesicherheit durch Identifizierung potentieller inadäquater Medikation (PIM) bei geriatrischen Patienten: Validität und Praktikabilität der PRISCUS-Liste im klinischen Test

Antragsteller: Dr. Martin Smollich in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Georg Hempel und Dr. Barbara Elkeles (Kooperationspartnerin)

Laufzeit: Mai 2011 bis Oktober 2011

Fördersumme: 7.210,40 €

Projektdesign: Eine Pharmazeutin im Praktikum hat in der Klinik für Geriatrische Rehabilitation Maria Frieden in Telgte Patientenakten gesichtet und Medikationen mit Blick auf potentiell inadäquate Wirkstoffe (PIM) und Arzneimittelinteraktion geprüft. Dieses wurde bei der Medikation von 308 Patientinnen und Patienten durchgeführt. Dabei wurde die Medikation bei Aufnahme, während des stationären Aufenthaltes und bei Entlassung miteinander verglichen.

Ziele: Zukunftsweisender Ausbau der klinischen Pharmazie im Bereich der geriatrischen Arzneimitteltherapiesicherheit.

Praxistauglichkeit: PIM-Listen sind in der klinischen Praxis ein wichtiges Werkzeug, um den Einsatz potenziell ungeeigneter Arzneistoffe bei geriatrischen Patienten zu reduzieren. Eine Erweiterung der PRISCUS-Liste um diagnose-abhängige Kriterien wäre sinnvoll und könnte im klinischen Alltag unmittelbar zu einem besseren Therapieerfolg und mehr Arzneimitteltherapiesicherheit bei geriatrischen Patienten beitragen.

Ergebnis: Die Beurteilung der PRISCUS-Liste als Instrument der pharmazeutischen Betreuung wurde umfangreich durchgeführt, ein verbessertes Risikomanagement durch Identifizierung potentiell inadäquater Medikation bei geriatrischen Patienten etabliert und die klinische Kooperation zwischen Ärzten und Apothekern zur Optimierung der Pharmakotherapie in Form einer interprofessionellen Kurven- und Oberarztvisite institutionalisiert.

Es konnte wissenschaftlich belegt werden, dass die international verschiedenen PIM-Listen sich hinsichtlich ihrer klinischen Relevanz deutlich unterscheiden. PIM-Listen sind im Rahmen der pharmazeutischen Arzneimittelanamnese ein adäquates Mittel zur Reduzierung der Risiken bei geriatrischen Patienten.

Gleichzeitig ist eine Stärkung der klinischen Pharmazie im medizinischen Apotheker neue Tätigkeitsfelder eröffnen.

 

Die Ergebnisse konnten erfolgreich in der Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie veröffentlich werden - lesen Sie hier: