Inhaltsstoffe pflanzlicher Arzneimittel als Leitstrukturen für neue Chemotherapeutica gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten

Inhaltsstoffe pflanzlicher Arzneimittel als Leitstrukturen für neue Chemotherapeutica gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten

(Fortsetzung des zuvor geförderten Projektes „Screening zugelassener Phytopharmaka auf Aktivität gegen Erreger vernachlässigter Tropenkrankheiten (Neglected Tropical Diseases)“

Antragsteller:

Prof. Dr. Thomas J. Schmidt, Institut für Pharmazeutische Biologie und Phytochemie (IPBP), Westfälische Wilhelms-Universität Münster, PharmaCampus, Corrensstraße 48, 48149 Münster

Laufzeit: September 2016 – August 2019

Fördersumme: 21.000 Euro

Projektbeschreibung:

In diesem Projekt geht es um die Identifizierung neuer natürlicher Wirkstoffe gegen die humane Afrikanische Trypanosomiasis (HAT, „Schlafkrankheit“), die Chagas-Krankheit, die viszerale Leishmaniasis und die tropische Malaria, die in teils entlegenen Teilen der Welt jedes Jahr, insbesondere in wenig privilegierten Bevölkerungsschichten, viele tausend Todesfälle fordern. Im vorangegangenen Förderzeitraum erwiesen sich mehrere pflanzliche Fertigarzneimittel als aktiv gegen die „protozoalen“ Erreger dieser Krankheiten. Die dafür verantwortlichen Inhaltsstoffe konnten bereits zum Teil isoliert und charakterisiert werden. Im dem nun geförderten Fortsetzungsprojekt sollen diese potentiellen Wirkstoffe noch detaillierter untersucht werden (Isolierung von Wirksubstanzen aus einem weiteren Präparat, Untersuchungen zu Wirkungsmechanismen, in vivo-Evaluation). Darüber hinaus werden die Arbeiten auf eine weitere stark vernachlässigte Krankheit ausgeweitet: Ende Mai diesen Jahres wurde von der WHO die Erkrankung „Mycetom“ zur achtzehnten vernachlässigten Krankheit erklärt. Diese Krankheit, die insbesondere in sehr ärmlichen Verhältnissen lebende Menschen in Afrika und einigen anderen subtropischen und tropischen Regionen betrifft, wird durch Bakterien- und/oder Pilzinfektion, meist der unteren Extremitäten, hervorgerufen. Sie führt sehr oft zu extremer Entstellung der Patienten (sehr häufig ist eine Amputation der betroffenen Glieder notwendig) und kann derzeit so gut wie nicht effektiv behandelt werden. In einer Kooperation mit der Universität Khartoum (Sudan) sollen auf breiter Front Arzneipflanzen bzw. zugelassene Präparate daraus auch gegen einen häufigen Erreger des Mycetoms getestet werden.

Zur Fortsetzung des bereits geförderten Projektes "Screening zugelassener Phytopharmaka auf Aktivität gegen Erreger vernachlässigter Tropenkrankheiten (Neglected Tropical Diseases)" geht es in diesem Projekt um die Identifizierung neuer natürlicher Wirkstoffe gegen die humane Afrikanische Trypanosomiasis (HAT, „Schlafkrankheit“), die Chagas-Krankheit, die viszerale Leishmaniasis und die tropische Malaria, die in teils entlegenen Teilen der Welt jedes Jahr, insbesondere in wenig privilegierten Bevölkerungsschichten, viele tausend Todesfälle fordern.