Arzneimittel in Zeiten der Corona-Pandemie:

Apotheken können Patienten schneller und einfacher versorgen

(Münster, 22. April 2020) Die Apotheken können ihre Patienten in diesen Tagen schneller und einfacher mit wichtigen Arzneimitteln versorgen. Dafür sorgen mehrere für die Zeit der Corona-Krise getroffene Neuregelungen in Gesetzen, Verordnungen und vertraglichen Vereinbarungen, die seit heute gelten. Bei Lieferengpässen kann die Apotheke leichter Alternativpräparate abgeben, ohne dass den Patienten dabei Mehrkosten entstehen. Zudem wird der durch das Apothekenpersonal erbrachte Botendienst gestärkt. Ziel ist es, die Kontakte gerade bei Risikogruppen zu reduzieren und damit einen Beitrag zur Bekämpfung der Corona-Pandemie zu leisten. „Die Ausnahmeregelungen geben uns Apothekerinnen und Apothekern mehr Handlungsfreiheit. Wir können auch bei Lieferengpässen viele Patienten direkt versorgen, die sonst nochmal in die Apotheke kommen müssten“, sagt Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe.

Per Änderung der Rahmenverträge haben sich die Spitzenvertreter von Apothekern und Krankenkassen darauf verständigt, dass Patienten bei Lieferengpässen von Rabattarzneimitteln ein vorrätiges, wirkstoffgleiches Alternativmedikament sofort bei Vorlage des Rezeptes in der Apotheke bekommen können. Im Fairer-Kassenwettbewerb-Gesetz ist geregelt, dass die Mehrkosten für teurere Austauschprodukte statt der vorgesehenen Rabattarzneimittel grundsätzlich von der jeweiligen Krankenkasse statt wie bisher vom Patienten selbst zu tragen sind. Die vom Bundesgesundheitsministerium am Dienstag erlassene Arzneimittelversorgungsverordnung ermöglicht auch einen erweiterten Austausch: Nach Rücksprache mit dem Arzt kann nicht nur ein wirkstoffgleiches, sondern auch ein ähnliches (pharmakologisch-therapeutisch vergleichbares) Arzneimittel abgegeben werden.

Zudem sollen vorübergehend aufgrund der verstärkten Inanspruchnahme die Botendienste der Apotheken mit je fünf Euro vergütet werden. Bisher tragen die Apotheken die Lasten des für den Patienten kostenfreien Services komplett selbst. Mit der finanziellen Unterstützung für den Botendienst könne das Personal der Apotheke vor Ort die Betreuung vor allem von chronisch kranken und älteren Patienten bis an die Haustür verstärken: „Das ist genau der richtige Schritt, weil diese Bevölkerungsgruppe weiterhin eines besonderen Schutzes vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus bedarf“, betont Overwiening.


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Die Apotheken können ihre Patienten in diesen Tagen schneller und einfacher mit wichtigen Arzneimitteln versorgen.

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Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe

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