(Münster, 28. Mai 2020) Das Apothekerhaus am Aasee war 22 Jahre lang sein Revier. Als Hausmeister hat Winnie Weßling mit Ehefrau Simone und den Kindern hier gelebt und gearbeitet. Nun ist der 64-jährige gelernte Industrieelektriker in den Ruhestand verabschiedet worden. „Sie waren immer die gute Seele unseres Hauses, stets hilfsbereit, haben immer angepackt“, sprach Dr. Andreas Walter, Hauptgeschäftsführer der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, in seiner Rede über Weßlings großes Engagement. „Sie haben maßgeblich zum guten Betriebsklima in der Kammer beigetragen.“

Für Winnie Weßling war das Apothekerhaus am Aasee nicht nur 22 Jahre lang ein Arbeitsplatz, es war auch sein Elternhaus. Schon sein Vater war Hausmeister der AKWL und 1959 an den Aasee gezogen – da war Sohn Winnie gerade drei Jahre alt. „Ich bin hier aufgewachsen“, erinnerte sich Weßling, der alle Kammerpräsidenten der Apothekerkammer persönlich kennengelernt hat: „Schon bei Willi Etzbach, dem zweiten Präsidenten der AKWL, habe ich als Kind auf dem Schoß gesessen.“ Insgesamt hat Weßling 47 Jahre lang im Kammergebäude gewohnt.

Zum Kammer-Abschied gab es einen reichhaltigen und herzhaften Präsentkorb, „damit Sie wieder auf Ihr übliches Kampfgewicht kommen“, scherzte Dr. Andreas Walter. Eine schwere Krankheit hatte „unserem Winnie“ – wie er von den Kollegen gerne genannt wird – in den vergangenen Jahren böse mitgespielt. Aber es geht aufwärts. „Ich hätte gerne noch ein bisschen länger gemacht, aber die Krankheit ließ es einfach nicht zu“, so Weßling. „Doch ich gehe mit einem guten Gefühl. Es war immer töfte hier.“

Von der Kolleg*innenschaft gab’s zum Abschied zwei Geschenke: Zunächst im Corona-bedingt kleinen Kreis überreichte Stefan Lammers, stellvertretender Vorsitzender des Personalrats, im Namen der Belegschaft einen Pflanzen-Gutschein für Weßlings aktuelle Beschäftigung: Der frisch gebackene Rentner verschönert den Garten seiner neuen Wohnung in Everswinkel. Lammers betonte: „Deine Hilfsbereitschaft wird allen in Erinnerung bleiben.“ – „Ihr müsst mich nur anrufen“, konterte Winnie Weßling spontan, „dann bin ich da.“ Das zweite und wohl wichtigste Geschenk erwartete Weßling beim Foto-Termin auf dem Parkdeck: Mit gebührendem Abstand und einem herzlichen, lang anhaltenden Applaus aus den Fenstern von Kammer und Versorgungswerk verabschiedeten sich Kolleginnen und Kollegen von „ihrem Winnie“ – bis man sich beim nächsten Betriebsausflug oder der nächsten Weihnachtsfeier wiedersieht – so Corona es denn zulässt.