Tag der Apotheke am 7. Juni:

Apotheken sagen „Danke“ für Geduld und Unterstützung in der Corona-Krise

(Münster, 5. Juni 2020) Abstand halten hat nichts mit Distanz zu tun: Die Apotheken in Westfalen-Lippe sind seit Beginn der Corona-Pandemie geöffnet geblieben. Weil die Apotheker früh Vorsichtsmaßnahmen ergriffen haben, konnten nahezu 100 Prozent aller Apotheken „am Netz“ bleiben und für die Patientinnen und Patienten da sein, sagt Apothekerin Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, in einer Zwischenbilanz anlässlich des bundesweiten „Tags der Apotheke“ am 7. Juni.

„In den Apotheken vor Ort wurde umgebaut, Plexiglaswände installiert, Abstandsmarkierungen auf dem Boden aufgeklebt und Hinweisschilder aufgehängt“, erinnert sich Overwiening an die erste Phase der Corona-Krise, in der viele Apothekerinnen und Apotheker in Westfalen-Lippe zum Schutz der Patienten und Mitarbeiter schnell reagiert haben. „Gemeinsam mit unseren Kundinnen und Kunden mussten wir uns auf neue Regeln einstellen, Abstand halten, auf den Händedruck verzichten. Damit sich nicht so viele Personen gleichzeitig in der Apotheke aufhalten, mussten Patientinnen und Patienten manchmal draußen warten.“ In vielen Apotheken werde zudem im aufwändigen Zwei-Schichtbetrieb gearbeitet, damit die Teams sich gegenseitig nicht begegnen. Damit konnte das Risiko minimiert werden, dass plötzlich alle Mitarbeitenden einer Apotheke unter Quarantäne gestellt und die Apotheke folglich hätte geschlossen werden müssen. „Die Aufrechterhaltung der Arzneimittelversorgung der Patientinnen und Patienten im Quartier hat neben dem Infektionsschutz höchste Priorität.“ All diese Maßnahmen seien bei der großen Mehrheit der Kunden auf viel Verständnis gestoßen.

Unglaublich schnell haben sich die Apotheken vor Ort auf die neuen Herausforderungen eingestellt: Desinfektionsmittel knapp wurde, haben sie es flächendeckend selbst hergestellt. „Wir haben das Know-how und konnten sofort damit beginnen, nachdem uns die Herstellung erlaubt worden war“, so Apothekerin Overwiening. Engpässe wurden so erfolgreich überbrückt. Damit Risikopatienten nicht in die Apotheke kommen müssen, wurde der Botendienst als Service der Apotheke vor Ort ausgebaut und das benötigte Arzneimittel bis an die Haustür gebracht – natürlich sicher transportiert, für den Patienten kostenfrei und noch am selben Tag. „Die Beratung erfolgt dann beim Patienten zu Hause oder telefonisch. Die Zahl der Botendienstfahrten hat in der Corona-Krise bei fast allen Apotheken stark zugenommen.“

Gerade zu Beginn der Pandemie hätten dennoch viel mehr Patienten als sonst die Apotheke aufgesucht, um nach Desinfektionsmittel und Schutzmasken zu fragen oder ihre Medikamente abzuholen – nicht selten auch „auf Vorrat“. „Viele Kunden waren verunsichert. Wir haben beraten, von Hamsterkäufen abgeraten, Tipps zum richtigen Tragen von Masken gegeben und Desinfektionsmittel und medizinische Schutzausrüstung bedarfsgerecht verteilt – und dabei erklärt, warum wir das tun.“ Denn vor allem in Krankenhäusern, Arztpraxen, Altenpflegeheimen, im Rettungsdienst und bei vorerkrankten Patienten waren Desinfektionsmittel und Ausrüstung knapp, wurden dort jedoch am allerdringendsten gebraucht. Auch Medikamente zu „hamstern“ hätte letztlich denen geschadet, die dringend auf diese Arzneimittel angewiesen sind, aber womöglich leer ausgegangen wären. Auch dies sei auf viel Verständnis gestoßen. „Die Apothekerinnen und Apotheker in Westfalen-Lippe sagen allen Kunden deshalb danke dafür, dass sie in der Krise Geduld zeigen.