AKWL zu Grippeschutzimpfungen in der Apotheke

„Die Patienten in den Mittelpunkt stellen“

(Münster, 24. Juni 2021) Die Apothekerkammer Westfalen-Lippe begrüßt ausdrücklich ein Modellvorhaben ihrer Schwesterorganisation, des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe, und der AOK NordWest, das in 700 Apotheken im Landesteil Grippeschutzimpfungen ermöglicht. „Es ist der ausdrückliche Wille der Politik und darum in einem Bundesgesetz festgeschrieben, dass zusätzlich zum umfangreichen Impfangebot in den Hausarztpraxen auch in Apotheken Grippeschutzimpfungen in Modellvorhaben angeboten werden und diese wissenschaftlich evaluiert werden“, sagt Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening.

Bei allen Bedenken sollten sich daher alle Akteure im Gesundheitswesen die grundsätzliche Zielsetzung der Bundesregierung vor Augen führen: „Es geht nicht darum, den Hausarztpraxen die Patienten abspenstig zu machen, sondern darum, zusätzlichen Patienten ein Angebot zu machen und damit die Durchimpfungsrate zu erhöhen.“ Erfahrungen aus Frankreich zeigen, dass mit niederschwellig zu erreichenden Heilberuflern genau dieses Ziel erreicht wird. Overwiening: „Wir sind daher gut beraten, wenn wir in aller Ruhe und Gelassenheit in Modellvorhaben erproben, ob wir auch in Deutschland dieses gute und wichtige Ziel alle miteinander erreichen können und nicht wieder reflexartig den Untergang des Abendlandes beschwören.“

Zusätzlich zu den Modellvorhaben hat die Apothekerkammer Westfalen-Lippe mit den Spitzenorganisationen der Ärzteschaft bereits seit Ende 2019 in vielen Gesprächen weitere Maßnahmen zur Erhöhung der Impfrate diskutiert und Vorschläge von gemeinsamen Aufklärungskampagnen bis zu einem apothekerlichen Impfpass-Check eingebracht. „Leider scheitern diese Projektideen immer genau dann, wenn es in die gemeinsame praktische Umsetzung gehen soll“, bedauert Overwiening.