AKWL-TV live zum apothekerlichen Impfen gegen Covid-19 und zur Einführung des E-Rezeptes

„Gemeinsam die Impfquote steigern“

(Münster, 20. Januar 2022) Mehr als 620 Zuschauer*innen verfolgten die gestrige Ausgabe von „AKWL-TV live“ mit den Schwerpunktthemen E-Rezept und Corona-Impfungen durch Apotheker*innen. Im Studio in Münster begrüßte Moderator Matthias Bongard Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening und Vizepräsident Frank Dieckerhoff, sowie – aus Düsseldorf live zugeschaltet – Dr. Reinhard Kasper, als Referatsleiter im Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen zuständig für den Bereich Pharmazie. Bei der „verflixten siebten Sendung“ mussten die Zuschauer*innen zwar aufgrund einer Internetstörung immer wieder ein wackeliges Bild ertragen. Dafür waren die Positionen und Erklärungen der Studiogäste umso klarer und deutlicher.

Dr. Reinhard Kasper, der nach eigener Ankündigung als „oberster Landesapotheker“ im NRW-Gesundheitsministerium tätig ist, verspricht sich von der Beteiligung der Apothekerschaft an der Impfkampagne einen weiteren Schub: „Ähnlich wie wir das schon bei den Modellvorhaben zur Grippeschutzimpfung gesehen haben, können wir durch ein niederschwelliges Impfangebot noch mehr Bürgerinnen und Bürger erreichen.“ Kasper stellt klar, dass auch externe Räumlichkeiten für Impfangebote genutzt werden können. „Mit Blick darauf, ob der vorgesehene Raum innerhalb der Apotheke oder externe Räumlichkeiten genutzt werden können, empfehle ich eine Kontaktaufnahme mit dem Amtsapotheker bzw. der Amtsapothekerin.“ Die interessierten Kammermitglieder könnten sicher sein, dass gemeinsam pragmatische Lösungen gefunden werden.

Overwiening unterstreicht das: „Wir genießen ein so großes Vertrauen bei den Patientinnen und Patienten. Dies gibt uns die Chance, ein wichtiger Akteur innerhalb der Impfkampagne zu sein. Wir wollen den Ärztinnen und Ärzten nicht etwas wegnehmen, sondern zusätzliche Gruppen erreichen und so gemeinsam die Impfquote weiter steigern.“

Frank Dieckerhoff weiß, dass eine gute Planung das A und O für das apothekerliche Impfen ist. „Wir können allen nur empfehlen, Impfangebote zu festen, planbaren Zeiten zu unterbreiten.“ Ein jederzeit verfügbares apothekerliches Impfen, analog zur Arzneimittelversorgung in der öffentlichen Apotheke, sei nicht darstellbar.

„E-Rezept muss verlässlich funktionieren“

Eigentlich hätte die Runde auch über die ersten Erfahrungen zwei Wochen nach Einführung des E-Rezeptes sprechen wollen – doch die lässt auf sich warten, das E-Rezept kommt bekanntlich später. Gabriele Regina Overwiening befürwortet die Verschiebung und weitere Testphasen, bevor die Einführung flächendeckend erfolgt. Overwiening: „Wir legen gerade im Arzneimittelbereich so ungemein viel Wert auf Sicherheit. Das muss auch für das E-Rezept gelten, es muss verlässlich funktionieren.“ Sie stellt klar: „Dass das E-Rezept jetzt verspätet kommt, ist nicht auf uns zurückzuführen. Wir haben in den öffentlichen Apotheken unsere Hausaufgaben gemacht. Wir sind bereit.“

Wie gewohnt fängt AKWL-TV live auch ein Stimmungsbild ein: „Das E-Rezept kommt, aber später“ – das ist aus Sicht der meisten Zuschauer*innen vernünftig. Sie geben bei der Liveumfrage an, gerne mitzumachen, jedoch nicht als Versuchskaninchen. Ebenfalls viel Zustimmung erhält die Aussage, dass die Verschiebung ärgerlich sei, denn die eigene Apotheke sei startklar gewesen. Frank Dieckerhoff ordnete das Stimmungsbild ein: „Das Ergebnis zeigt noch einmal deutlich, dass wir Apotheker uns der Digitalisierung stellen werden. Viele von uns begreifen das E-Rezept als Chance, Abläufe zu optimieren. Aber es zeigt auch, dass wir ein einsatzfähiges System brauchen. Der Arzneimittelsektor ist viel zu sensibel für Experimente mit unausgereiften Lösungen.“

Interessierte können die 90-minütige Sendung, in der auch wieder zahlreiche Fragen aus dem TV-Publikum beantwortet wurden, nachträglich als Aufzeichnung anschauen. Für die Zugangsdaten wenden sie sich formlos per E-Mail an presse@akwl.de.


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Moderator Matthias Bongard (r.) sprach mit Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening und Vizepräsident Frank Dieckerhoff über Corona-Impfungen und die verschobene Einführung des E-Rezeptes. Foto: AKWL/Heck

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