Wichtiger Schritt auf dem Weg zur Approbation für ausländische Apothekerinnen und Apotheker

1000. Fachsprachenprüfung der Apothekerkammer Westfalen-Lippe

(Münster, 15. Dezember 2025) Die Apothekerkammer Westfalen-Lippe (AKWL) hat einen besonderen Meilenstein erreicht: Am Freitag, 12. Dezember 2025, wurde die 1000. Fachsprachenprüfung für Apothekerinnen und Apotheker abgenommen. Erfolgreiche Absolventin der Jubiläumsprüfung ist Maryna Postupalska aus der Ukraine.

Seit 2016 nimmt die AKWL die Fachsprachenprüfung im Auftrag des Ministeriums ab. Sie ist ein zentraler Schritt auf dem Weg zur deutschen Approbation für Apothekerinnen und Apotheker aus EU- und Nicht-EU-Ländern. Erst mit diesem Nachweis können internationale Fachkräfte in Deutschland im Apothekerberuf arbeiten. Die Zahl der Prüfungen ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen: Während 2016 nur 15 Prüfungen stattfanden, werden es 2025 voraussichtlich rund 220 sein.

Ein persönlicher Erfolg mit besonderer Geschichte

Maryna Postupalska hat Pharmazie in Kiew studiert. Vor drei Jahren kam sie gemeinsam mit ihrem damals sechsjährigen Sohn Ihor nach Deutschland. Hier baute sie sich ein neues Leben auf, arbeitete zunächst als Hilfskraft in einer Apotheke in Rheda-Wiedenbrück und heute in der Rosen Apotheke in Gütersloh. Dort fand sie eine Vorgesetzte und ein Team, das sie intensiv unterstützte – sowohl im Arbeitsalltag als auch in der Vorbereitung auf die anspruchsvolle Prüfung. „Die Gespräche mit den Kolleginnen und Kollegen haben mir am Ende mehr geholfen als jeder Kurs es je könnte“, so Postupalska.
Neben ihrem Teilzeitjob besuchte sie einen Sprachkurs und kümmerte sich um ihren Sohn, der am Tag ihrer Fachsprachenprüfung selbst einen Mathetest schrieb. Auch seine Ermutigung unterstützte sie: „Er hat immer gesagt: ‚Mama, du schaffst das!‘“ Nun feiert sie ihren Erfolg gemeinsam mit ihm und den Kolleginnen und Kollegen aus der Apotheke. Als nächstes stehen für Postupalska die Tätigkeit als „Apothekerin unter Aufsicht“ und anschließend die Kenntnisprüfung an, der letzte große Schritt auf dem Weg zur deutschen Approbation, bevor sie langfristig in Deutschland arbeiten und leben kann.

Warum die Fachsprachenprüfung so wichtig ist

Die Fachsprachenprüfung stellt sicher, dass Apothekerinnen und Apotheker aus dem Ausland die sprachlichen Anforderungen im Berufsalltag sicher beherrschen. Sie basiert auf dem Sprachniveau C1 und prüft vor allem die mündliche Kommunikation, aber auch die schriftliche Kompetenz. Von der Beratung im Kundengespräch bis zum fachlichen Austausch unter Kolleginnen und Kollegen. Anhand eines simulierten Apotheker-Patienten-Gesprächs, der Anfertigung eines pharmazeutischen Schriftstücks und eines Fachgesprächs unter Apothekerinnen und Apothekern müssen die Prüfungs-Kandidaten zeigen, dass sie sowohl allgemeine als auch fachsprachliche Inhalte sicher verstehen und vermitteln können. Abgenommen wird die Prüfung von einer dreiköpfigen Kommission. Aktuell stehen der AKWL dafür 13 berufene Prüferinnen und Prüfer zur Verfügung. „Wir stellen die Prüfungstermine möglichst zeitnah zur Verfügung, Zusatztermine auch mal auf Zuruf. Schließlich geht es hier nicht um einen einfachen Verwaltungsakt, sondern um einen wichtigen Schritt für die berufliche Zukunft der Kolleginnen und Kollegen“, betont Dr. Sylvia Prinz, zuständige Bereichsleiterin bei der AKWL.

Ein unverzichtbarer Baustein für die Versorgung

Ausländische Apothekerinnen und Apotheker leisten einen wichtigen Beitrag zur Sicherstellung der Arzneimittelversorgung der Menschen in Westfalen-Lippe. Mit der 1000. abgelegten Fachsprachenprüfung setzt die Apothekerkammer ein Zeichen für Integration und verlässliche Perspektiven für internationale Fachkräfte.


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Maryna Postupalska (2. von links) strahlt nach ihrer bestandenen Fachsprachenprüfung gemeinsam mit Prüferin Dr. Reinhild Lohmann, Dr. Sylvia Prinz, Prüferin und Bereichsleiterin „Pharmazie“ bei der AKWL, und Prüfer Christian Schulz (von links). Mit der 1000. abgelegten Fachsprachenprüfung setzt die Kammer ein Zeichen für die Integration internationaler Apothekerinnen und Apotheker. Foto: AKWL/talhaui

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