Organspendeausweise kostenlos in Apotheken vor Ort

Ein neues Leben ermöglichen

(Münster, 2. Juni 2018) Ob Leber, Niere, Herz oder Lunge: Für Patienten mit chronischem oder akutem Organversagen ist eine Organtransplantation in der Regel die überlegene oder einzige Behandlungsoption. „Und doch ist die Zahl der Organspender 2017 auf einen Tiefstand der vergangenen 20 Jahre gesunken“, bedauert Apothekerin Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe. Overwiening betont zum heutigen Tag der Organspende (2. Juni) die Bedeutung der Organspende: „Sie bewirkt nicht weniger, als schwer kranken Patienten ein neues Leben zu ermöglichen. Daher gibt es Organspendeausweise auch kostenlos in Ihrer Apotheke vor Ort.“

Auch wenn die Transplantationen in Kliniken durchgeführt werden, so haben die Apotheken doch einen engen Kontakt zu den Patienten nach einer erfolgten Operation: „Organempfänger sind auf sogenannte Immunsuppressiva angewiesen, die die Abstoßung des Spenderorgans unterdrücken. Hier muss besonderes Augenmerk auf mögliche Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln gelegt werden, um den Patienten nicht zu gefährden“, so Overwiening. „Dafür sorgt das pharmazeutische Personal durch ausführliche Beratung.“

Bereits ab 16 Jahren kann jeder seine aktive Bereitschaft zur Organspende im Ausweis erklären und damit klarstellen, dass die eigenen Organe im Falle irreversiblen Hirnfunktionsausfalls – beispielsweise nach einem Unfall – entnommen werden dürfen. „Dies muss nach den Richtlinien der Bundesärztekammer von zwei erfahrenen Ärzten unabhängig voneinander festgestellt werden.“ Nur wenn der irreversible Hirnfunktionsausfall festgestellt wurde und das Herz-Kreislauf-System künstlich aufrechterhalten werden kann, ist eine Organentnahme möglich.

Für Apothekerin Overwiening steht es außer Frage, sich „pro Organspende“ zu entscheiden: „Jeder kann in die Situation kommen, auf ein lebensrettendes Organ angewiesen zu sein. Dann sollte auch möglichst jeder im Fall der Fälle bereit sein, zu spenden. Zumindest sollte man sich aber aktiv mit dem Thema auseinandersetzen.“