Heuschnupfen hat im Frühling Hochsaison

Wenn die Nase läuft und die Augen tränen

(Münster, 20. März 2008) Die Nase läuft, die Augen tränen: Heuschnupfen hat im Frühling Hochsaison. Heuschnupfen ist die häufigste allergische Erkrankung, Tendenz stark steigend. "Heuschnupfen ist keine Kinderkrankheit. Man kann in jedem Lebensalter neu erkranken", sagt Apotheker Hans-Günter Friese, Präsident der Apothekerkammer Westfalen-Lippe.

Die Erkrankung wird auch als saisonaler allergisch bedingter Schnupfen (Rhinitis) bezeichnet. „Heuschnupfen ist eigentlich eine Allergie auf Blütenpollen. Bei entsprechend veranlagten Menschen führen die an sich harmlosen Pollen zu einer Überreaktion des Immunsystems“, so Apotheker Hans-Günter Friese. Davon gibt es unendlich viele in der Luft, man kann ihnen nicht aus dem Weg gehen. Abhängig davon, welche Pflanze gerade blüht, ist der Heuschnupfen stärker oder schwächer. Pollen sind mikroskopisch klein und fast überall in der Atemluft. Nur im Hochgebirge und am Meer enthält die Luft weniger Pollen.

Eine Pollenallergie kann unabhängig vom Alter einsetzen. Bei einem Schnupfen, der ohne weitere Erkältungszeichen wie Kopfschmerzen oder Husten auftaucht und über Wochen anhält, sollte man deshalb an Heuschnupfen denken. Gleiches gilt, wenn sich ein Schnupfen jedes Jahr zwischen Februar und August zur gleichen Zeit einstellt. Mit dem durch Viren hervorgerufenen Erkältungsschnupfen hat er nichts zu tun.

Heuschnupfen ist keine Bagatelle

„Heuschnupfen sollte niemand auf die leichte Schulter nehmen“, warnt Friese. Die meisten Heuschnupfen-Geplagten können sich mit rezeptfreien Arzneimitteln aus der Apotheke helfen. Wer diese Symptome zum ersten Mal bei sich feststellt, sollte sich an einen Arzt wenden. Wird er rechtzeitig und ausreichend behandelt, mildert das nicht nur die akuten Beschwerden, sondern schützt vor allergischem Asthma.

Die Symptome des Heuschnupfens entstehen, weil sich die Nasenschleimhäute entzünden. Diese Entzündung kann sich auf andere Schleimhäute wie die Nebenhöhlen oder die Mittelohren ausweiten. Auch wenn Heuschnupfen auf den ersten Blick wie eine harmlose Erkrankung erscheint, er sollte auf jeden Fall behandelt werden. Sonst können durch einen „Etagenwechsel" ernstere Atemwegserkrankungen wie Asthma folgen.

Chronischer Schnupfen kann ein erstes Warnzeichen sein. Bei etwa jedem dritten Heuschnupfenpatienten kommt es - unbehandelt - innerhalb von zehn Jahren zu einem „Abrutschen" der allergischen Reaktion auf die unteren Atemwege in der Lunge. Der Grund: Die entzündete Nasenschleimhaut funktioniert nicht mehr als Filter und Luftbefeuchter. Apotheker Hans-Günter Friese: „Dadurch gelangt die Atemluft mit den Pollen weitgehend ungereinigt in die Bronchien, in denen die in der Atemluft enthaltenen Pollen eine Überempfindlichkeitsreaktion auslösen. Ein allergisches Asthma entsteht. Fiepende Geräusche beim Luftholen deuten auf einen Etagenwechsel hin. Wenn sich die Probleme hin zum Husten oder zu Atemnot verschlimmern, sollte daher dringend ein Arzt aufgesucht werden.“

Typische Beschwerden eines Heuschnupfens sind

• Sehr wässriger Fließschnupfen
• Verstopfte Nase
• Heftige, anhaltende Niesattacken
• Juckreiz in Gaumen, Ohren und Gesicht
• Gerötete, tränende, juckende und lichtempfindliche Augen
• Kopfschmerzen
• Müdigkeit und Reizbarkeit