Apotheken in Westfalen-Lippe machen den Tag zur Nacht

Bundesweiter Aktionstag macht auf Bedeutung des Notdienstes aufmerksam

(Münster, 27. Februar 2013) Viele Apotheken in Westfalen-Lippe haben am Donnerstag, dem 28. Februar, den Nacht- und Notdienst für ihre Patienten und Kunden tagsüber erlebbar gemacht. Von 12 bis 13 Uhr haben viele Apotheken geschlossen und die Patienten nur über die Notdienstklappe bedient. Unter dem Motto „Wir machen den Tag zur Nacht!“ will die Apothekerschaft Menschen auf die Bedeutung des Nacht- und Notdienstes aufmerksam machen. „Die Bürger sollten erfahren, wie wichtig die schnelle Einführung einer Notdienstpauschale als Anerkennung für geleistete Notdienste und als strukturelle Stärkung der Apotheken vor Ort ist“, erklärt Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe.

„Die Nacht- und Notdienste der Apotheken sind für viele Bürger ein wichtiger Service, auf den sie sich jederzeit verlassen können“, sagt die Kammerpräsidentin. „Gerade Eltern mit kleinen Kindern sind in der Nacht, am Wochenende und an Feiertagen ganz besonders auf die Apotheken angewiesen, wenn sie dringende Rezepte von Kinderärzten einlösen müssen.“ Overwiening weiter: „Apotheken in ländlichen Gebieten, die besonders viele Notdienste leisten müssen, werden durch die Notdienstpauschale auch ganz besonders gestärkt. Eine hochwertige und flächendeckende Arzneimittelversorgung in Westfalen-Lippe muss unser Ziel zum Wohle der Patienten sein und bleiben.“

Der Nacht- und Notdienst der 2126 Apotheken in Westfalen-Lippe ist für die Einwohner im Landesteil eine wichtige und notwendige Dienstleistung. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage von Forsa – Gesellschaft für Sozialforschung, die im Vorfeld des morgigen bundesweiten Aktionstags „Wir machen den Tag zur Nacht!“ durchgeführt wurde. Zwischen 12 und 13 Uhr waren alle Apotheken in Westfalen-Lippe aufgerufen, ihren Service auf den so genannten „Klappendienst“ zu beschränken. Die Patienten sollten über die nächtlichen, sonn- und feiertäglichen Leistungen informiert werden. Die 21.000 Apotheken in Deutschland leisten pro Jahr rund 500.000 Nacht- und Notdienste. Für 82 Prozent der Bürger ist es „wichtig“ oder sogar „sehr wichtig“, sich außerhalb der regulären Öffnungszeiten Arzneimittel in einer Apotheke besorgen zu können. „Zum Glück muss die Mehrheit der Menschen den Notdienst der Apotheken nicht in Anspruch nehmen, aber für dieselben Menschen ist wichtig, dass im Notfall immer eine Apotheke für sie bereitsteht“, sagt Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, „Im Schaufenster jeder Apotheke, in Tageszeitungen, via Telefon und Internet kann man erfahren, wo sich die nächste dienstbereite Apotheke befindet.“

Derzeit darf jede Apotheke 2,50 Euro pro Patient als Notdienstgebühr erheben; damit lässt sich jedoch das Gehalt des Notdienst leistenden Apothekers für acht oder zwölf Stunden nicht finanzieren.


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Die Pharmaziepraktikantin Anika Wölfl informierte die Patienen vor der Münsteraner Südapotheke, während Inhaberin Christa Hövelbernd die Kunden via Notdienst-Einstellung der Tür mit Arzneimitteln versorgte.

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