Kammerversammlung mit positiver Fünf-Jahres-Bilanz

Apotheker in Westfalen-Lippe bleiben "deutsche Fortbildungsmeister"

(Münster, 18. Juni 2014) Eine positive Bilanz der in wenigen Wochen endenden Legislaturperiode zog Gabriele Regina Overwiening am Mittwoch vor dem westfälisch-lippischen Apothekerparlament. „Wir haben in den vergangenen Jahren eine Vielzahl an richtungsweisenden pharmazeutischen Projekten auf den Weg gebracht, die durchweg auf hohe Akzeptanz bei unseren Mitgliedern gestoßen sind“, resümierte die Kammerpräsidentin im Rahmen der Frühjahrssitzung, die erstmals im Handwerkskammer-Bildungszentrum stattfand.

Die erste Legislaturperiode unter ihrer Führung sei nicht nur von einer massiven Beitragsentlastung für die Apothekenleiter geprägt worden, zugleich habe die Apothekerkammer auch ihre Services für die Mitglieder massiv erweitert und das Apothekerhaus in Münster weiter zu einer modernen, dienstleistungsorientierten Verwaltung ausgebaut. Als konkrete Beispiele nannte Overwiening die Einführung eines Bonus-Systems („Fortbildungs-Scheck“) für die Fort- und Weiterbildung von Apothekern und PTA, die Etablierung eines PTA-Campus, das mit dem NRW-Gesundheitspreis ausgezeichnete Pilotprojekt „Apo-AMTS“ und das zum Jahresbeginn 2014 gestartete Service-Center Pharmazie.

Überdurchschnittlich hohe Fortbildungsaktivität

Im Jahr 2013 waren die Apothekerinnen und Apotheker – und dies bereits zum fünften Mal – in Folge „Deutsche Fortbildungsmeister“. Dieser inoffizielle Titel betrifft sowohl die Gesamtzahl von 23.818 Fortbildungsteilnahmen als auch die Fortbildungsaktivität pro Kopf. Overwiening: „In Westfalen-Lippe hat jeder Apotheker durchschnittlich mehr als 4,5 Fortbildungsveranstaltungen besucht, bundesweit waren es 2013 knapp zwei Veranstaltungen im Schnitt. Darüber hinaus verfügen 32,5 Prozent der im Berufsleben stehenden Pharmazeuten in Westfalen-Lippe über ein Freiwilliges Fortbildungszertifikat, in der übrigen Republik sind es durchschnittlich weniger als neun Prozent.

Overwiening wertet die ungebrochen hohe Fortbildungsaktivität als klares Bekenntnis zur pharmazeutischen Qualität, denn: „Westfalen-Lippe ist nach wie vor die Region in Deutschland mit dem stärksten Rückgang der Apothekenzahlen“, so die Kammerpräsidentin. Vor dem Hintergrund des wirtschaftlich schwierigen Umfeldes appellieren die Delegierten in zwei Resolutionen an die Politik: Zum einen fordern sie eine Dynamisierung des apothekerlichen Honorars, zum anderen gesetzgeberische Maßnahmen gegen überzogene Retaxationen von Krankenkassen, die z. B. wegen marginaler Formfehler die Abrechnung von Rezepten verweigern.

Zahl der Apotheken sinkt im achten Jahr in Folge

Schon jetzt lässt sich prognostizieren, dass die Gesamtzahl der Apotheken im Landesteil 2014 zum achten Mal in Folge sinken wird. In den Jahren 2012 und 2013 reduzierte sich die Zahl der Apotheken insgesamt um 107 auf nur noch 2.077 (Stand 31. Dezember 2013). „Aktuell sind es nur noch 2.061“, sagt Hauptgeschäftsführer Dr. Andreas Walter. In diesem Jahr stehen 20 Schließungen nur vier neueröffnete Apotheken gegenüber. Darunter finden sich drei Filialapotheken und nur eine „echte“ Neugründung.

Die Kammerversammlung tagt am heutigen Mittwoch noch bis in den frühen Abend. Auf dem Programm stehen unter anderem die Geschäftsberichte und Jahresabschlüsse der Kammer und des ihr angeschlossenen Versorgungswerkes.


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Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der AKWL, zog am Mittwoch eine positive Bilanz der in wenigen Wochen endenden Legislaturperiode.

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Dr. Andreas Walter (Hauptgeschäftsführer), Gabriele Regina Overwiening (Präsidentin der AKWL) und René Graf (Vizepräsident der AKWL) beim Pressegespräch im Rahmen der Kammerversammlung.

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