"Patient in Not - diese Reform schadet allen"

Apotheker und Ärzte protestieren am Montag gemeinsam gegen die Gesundheitsreform

(Münster, 28. November 2006) Unter dem Motto "Patient in Not - diese Reform schadet allen" kommt es am Montag zum Schulterschluss der Gesundheitsberufe. "Gemeinsam mit den Ärzten, Zahnärzten und den weiteren Heilberufen haben wir den 4. Dezember zu einem bundesweiten Tag der Information und Aufklärung über die Folgen der Gesundheitsreform ausgerufen", erläutert Apotheker Hans-Günter Friese, Präsident der Apothekerkammer Westfalen-Lippe.

Die Beteiligten und Betroffenen im Gesundheitswesen lehnen das Reformgesetz als völlig unzulänglich ab. Apotheker Hans-Günter Friese stellt fest: "Mit dem sogenannten GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz wird der Weg in einen staatlichen Gesundheitsdienst mit Wartelisten und weniger Leistungen vorgezeichnet. Eine flächendeckende Versorgung der Patienten - bisher Qualitätsmerkmal des deutschen Gesundheitswesens - wird nach diesem Gesetz nicht mehr möglich sein."

Tritt die Gesundheitsreform wie geplant in Kraft, müssen die Apotheken Zwangsrabatte zahlen. Damit sollen sie einspringen, wenn Arzneimittelhersteller und Krankenkassen keine Rabatte miteinander aushandeln können oder wollen. Auch die bisher bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln einheitlichen Apothekenpreise sollen in Zukunft anders kalkuliert werden. Die Folgen sind Personalabbau und dadurch eine schlechtere Qualität der Versorgung. In Wohngebieten und auf dem Land hingegen werden Apotheken schließen müssen.

In den Apotheken gibt es am Montag daher nur einen Notbetrieb. Mit "Außer-Betrieb"-Aufstellern wird in den Apotheken gezeigt, wie viele Beratungs- und Arbeitsplätze wegfallen, wenn die Gesundheitsreform so kommt wie geplant. "Die Beratung zum Arzneimittel wird am Aktionstag kürzer ausfallen, als unsere Kunden und Patienten dies gewohnt sind. Dafür nutzen wir die Zeit, um sie über die schwerwiegenden Risiken und Nebenwirkungen dieser Gesundheitsreform aufzuklären", so Apotheker Hans-Günter Friese.

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.patient-in-not.de.