"Behalten ist Quecksilber, Tauschen ist Gold"

Thermometer-Tausch in den Apotheken in Westfalen-Lippe

(Münster, 2. Oktober 2008)

„In der Woche vom 6. bis 11. Oktober 2008 sollten Apothekenkunden ihr altes, quecksilberhaltiges Fieberthermometer gegen ein neues, digitales Exemplar austauschen", empfiehlt Apotheker Hans-Günter Friese, Sprecher Präsident der Apothekerkammer Westfalen-Lippe. „Gegen einen Vorzugspreis", so Friese, „können sich die Verbraucher so nachhaltig von einer latenten Gesundheits- und Umweltgefahr befreien." In Deutschland, so schätzen Experten, sind noch Millionen Quecksilber-Thermometer in Gebrauch.

Früher war Quecksilber ein beliebtes Mittel gegen Krankheiten, zum Beispiel Syphilis. Heutzutage vermutet man, dass mehr Menschen an der Behandlung mit Quecksilber starben als an der Krankheit selbst. Enthalten ist Quecksilber vor allem noch in Thermometern, Barometern, Blutdruckmessgeräten und Amalgamfüllungen.

Ein besonderer Nachteil von Quecksilberthermometern ist die Zerbrechlichkeit der Glashülle. Freigesetztes Quecksilber kann Gesundheitsschäden verursachen.

„Quecksilberdämpfe sind zwar giftig", weiß Apotheker Hans-Günter Friese, „richten aber keine sofortigen Schäden an." Wenn also ein Thermometer zu Bruch geht, muss man nicht gleich in Panik ausbrechen. „Wichtig ist jedoch, Kinder zur Sicherheit fernzuhalten und den Raum ausreichend zu lüften", ergänzt Friese. Mit einem digitalen Thermometer geht man auf Nummer sicher. „Außerdem ist man bestens auf die kommende Erkältungszeit vorbereitet."

Selbstverständlich werden die Quecksilberthermometer nach der Abgabe in der Apotheke ordnungsgemäß entsorgt. Sie sind faktisch Sondermüll. Der Verkauf ist in der gesamten EU ab Januar 2009 verboten. „Natürlich beraten die Apotheken auch darüber, wie am genauesten Fieber gemessen wird und welche Werte kritisch für die Gesundheit sind", erklärt Friese.


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Thermometer-Tausch

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