Individuelle Beratung ist sinnvoll

Was gehört in die Reiseapotheke?

(Münster, 23. Juli 2021) Fieber, Schmerzen, Sonnenbrand oder Durchfall sollten nicht den langersehnten Urlaub vermiesen: Wer in die Ferien fährt, braucht vor allem bei Auslandsreisen eine Reiseapotheke. Aber auch im eigenen Land – vom Standurlaub an der Ostsee bis zum Wandern mit der Familie im Allgäu – sind Reisende gut beraten für kleinere Notfälle vorzusorgen und sie mit einem Handgriff selbst behandeln zu können. „Eine Reiseapotheke sollte also nicht im Reisegepäck fehlen“, sagt Apothekerin Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe. Was genau hineingehört, hängt unter anderem von der Art der geplanten Reise und der medizinischen Versorgung im Urlaubsland ab. In Zeiten der Pandemie gehören außerdem Masken, Desinfektionsmittel und gegebenenfalls Selbsttests ins Gepäck.

Overwiening weiß: „Natürlich möchte einerseits jeder auf möglichst viele Erkrankungen vorbereitet sein, andererseits will niemand einen extra Koffer nur für Medikamente mitnehmen.“ Reisende sollten sich deshalb bei der Zusammenstellung ihrer Reiseapotheke in der Apotheke individuell beraten lassen.

Die umfassende Reiseapotheke enthält die Medikamente, die in eine Hausapotheke gehören, ergänzt um Arzneimittel gegen häufige Reisebeschwerden wie zum Beispiel Durchfall oder Reiseübelkeit. Sonnenschutzmittel und ein Gel, das den Juckreiz bei Insektenstichen oder leichten allergischen Reaktionen lindert, sind ebenfalls wichtig. Außerdem sollten Urlauber, die dauerhaft Medikamente einnehmen müssen, diese in ausreichender Menge dabeihaben und auch einen kleinen Puffer einplanen. „Unentbehrlich sind auch bei Tagesausflügen Schmerzmittel, Medikamente gegen Durchfall, ein Wunddesinfektionsmittel und Verbandstoffe“, sagt Apothekerin Overwiening. Wer in ein FSME-Risikogebiet reist, beispielsweise in Süddeutschland, nimmt am besten eine Zeckenzange oder –karte mit, um Zecken nach einem Biss schnell entfernen zu können.

Für zwischendurch empfiehlt Overwiening, ein Desinfektionsmittel griffbereit zu haben. Denn nicht immer gibt es auf Reisen die Möglichkeit zum gründlichen Händewaschen mit Wasser und Seife. Dabei sollte auf jeden Fall ein Desinfektionsmittel gewählt werden, das auch gegen Corona-Viren hilft. Man sollte auf den Aufdruck „viruzid“ oder „begrenzt viruzid“ achten – und das Händedesinfektionsmittel nicht mit dem Wunddesinfektionsmittel verwechseln.

Im besten Fall ist die Reiseapotheke schon vor der Reise vollständig. Manchmal führt aber kein Weg daran vorbei, Medikamente im Ausland zu kaufen. Doch gerade dann ist Vorsicht vor gefälschten Arzneien geboten – denn deren Einfuhr nach Deutschland ist nicht nur verboten, sondern die Einnahme dieser gefälschten Medikamente ist auch gefährlich, da sie falsche Inhaltsstoffe enthalten oder gar keine Wirkung zeigen können. „Wichtig ist es deshalb, im Notfall eine zugelassene Apotheke aufzusuchen – noch besser ist es aber, die Medikamente aus Deutschland mitzunehmen und sich in Ihrer Apotheke vor Ort vor dem Urlaub beraten zu lassen.“