"Es geht um Ihre Gesundheit, Reden wir darüber."

Apotheker in Westfalen-Lippe informieren über Arzneimittel-Wechselwirkungen

(Münster, 28. April 2009) Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln sind verbreiteter als die meisten Menschen ahnen: „Etwa 5.000 Wechselwirkungen mit unterschiedlichem Schweregrad sind bisher bekannt. Etwa 20 Prozent davon sind schwerwiegend", sagt Apotheker Hans-Günter Friese, Präsident der Apothekerkammer Westfalen-Lippe.

Die Apotheken in Westfalen-Lippe starten daher in diesen Tagen eine umfassende Beratungskampagne. Mit Plakaten, Handzetteln und im Kundengespräch klären sie anhand von Fallbeispielen auf, wie Wechselwirkungen am leichtesten erkannt und verhindert werden können.

akwl_herz2-webversion_0„Bei Patienten, die sich in eine Hausapotheke eingeschrieben haben, die für ihn eine Medikationsdatei führt, werden Wechselwirkungen am leichtesten erkannt", sagt Friese. In vielen Fällen kann der Apotheker zusammen mit dem Arzt Wechselwirkungen vermeiden: So kann er auf einen alternativen Wirkstoff ausweichen oder auf die zeitlich getrennte Einnahme der Medikamente hinweisen.

Die Arzneistoffgruppe mit den meisten Wechselwirkungen sind Rheumamittel. Ebenfalls problematisch sind viele Medikamente gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, erläutert Friese. Ein Beispiel: „Der Wirkstoff Ibuprofen, der zur Behandlung von Schmerzen, Entzündungen und Fieber eingesetzt wird, kann die schützende Wirkung von ASS 100 vor Herzinfarkt herabsetzen."

Wechselwirkungen sind auch bei scheinbar harmlosen Arzneistoffen möglich. So kann Johanniskraut die Wirkung der Antibabypille beeinträchtigen, Calcium die Wirkung von Medikamenten gegen Osteoporose hemmen. Apotheker Hans-Günter Friese: „Am häufigsten sehen wir Wechselwirkungen bei älteren Patienten, die viele Medikamente einnehmen, oder wenn verschiedene Ärzte und Apotheken an der Versorgung beteiligt sind." Hier gilt die Devise von Friese: „Es geht um Ihre Gesundheit. Reden wir darüber."


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