Runder Tisch für Ruheständler in Westfalen-Lippe

Blick in die Zukunft in historischer Kulisse

(Münster, 24. Oktober 2023) Über 110 Gäste folgten der Einladung der Apothekerkammer Westfalen-Lippe (AKWL) zum 11. Runden Tisch für Ruheständler. In der malerischen Kulisse des Münsteraner Freilichtmuseums Mühlenhof hielt Referent Professor Dr. Theo Dingermann einen Fachvortrag zum Thema: „Mehr Pharmazie wagen – Der Heilberuf Apotheker*in heute und in Zukunft.“


AKWL-Vizepräsident Frank Dieckerhoff begrüßte die Senior*innen und ging dabei auch auf die aktuellen gesundheitspolitischen Entwicklungen und die Reformpläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ein: „Die Politik hat sich monatelang Gesprächen mit der Apothekerschaft verweigert und jetzt will der Bundesgesundheitsminister aus den Apotheken vor Ort Abgabestellen light machen, die nur die Hälfte an Service und Dienstleistungen bieten. All das gefährdet die Versorgungsstruktur in Deutschland und geht auf keinen Fall.“ Doch es gab es an diesem Nachmittag auch Grund zu feiern, denn es waren gleich zwei Jubilare bei der Veranstaltung vor Ort: Zum einen Apotheker Lothar Delhey, der in diesem Jahr sein 80. Lebensjahr vollendete und sich über ein Vierteljahrhundert in vielen Ehrenämtern für die berufsständische Selbstverwaltung engagiert hat. Und zum anderen der Referent des Nachmittags, Theo Dingermann, der in diesem Jahr seinen 75. Geburtstag feierte.

Dingermann, der international renommierte, vielfach ausgezeichnete Pharmakologe analysierte in seinem Fachvortrag den Status des Heilberufs des Apothekers und der Apothekerin – heute und in Zukunft. Dazu gab er einen Überblick über unterschiedliche Studien und Erhebungen rund um das Zukunftsbild der Pharmazeut*innen. So würden z. B. die Kund*innen und Patient*innen die Apothekerschaft als Ansprechpartner und Lotsen bei Gesundheitsfragen wahrnehmen.

Die Rolle des Heilberufes verändere sich indes, so Dingermann, und die Apothekerschaft könne dies als Chance begreifen und nutzen. Etwa mit der Umsetzung und weiteren Implementierung der fünf neuen Pharmazeutischen Dienstleistungen. In diesem Zusammenhang gab der Pharmakologe auch einen Einblick in die Rolle der Apotheken in England. Diese unterstützen im Rahmen des New Medicine Service Patient*innen bereits bei einer Vielzahl von Erkrankungen.

Die Apotheker*innen und Apotheker in Deutschland müssten auch in Zukunft auf Ballhöhe bleiben und die Chance in der kontinuierlichen Fort- und Weiterbildung sehen und aktuelle Entwicklungen wie die Digitalisierung mitgehen, so Dingermann: „Die Herausforderung für die stationären Apotheken wird darin liegen, den Menschen eine gute Mischung aus persönlichem Austausch, Beratung und Glaubwürdigkeit im Kontext digitaler Dienstleistungen zu bieten.“

Mit einer intensiven Diskussion und einem nicht minder intensiven kollegialen Austausch klang der Runde Tisch aus, der im Frühjahr 2024 eine Neuauflage erfahren soll. Dann voraussichtlich in einem etwas größeren Veranstaltungsort, denn für die 110 Plätze im Mühlenhof gab es in diesem Jahr fast 150 Interessenten.


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„155. Geburtstag“: AKWL-Vizepräsident Frank Dieckerhoff (Mitte) gratulierte Professor Dr. Theo Dingermann (75) und Lothar Delhey (80) nachträglich zu ihren besonderen Geburtstagen. (Foto: AKWL/Wiedorn)

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Unter der Überschrift „Mehr Pharmazie wagen“ warf Referent Professor Dr. Theo Dingermann einen Blick in die Zukunft des Heilberufs Apotheker. (Foto: AKWL/Kassenbrock)

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