Etablierung eines vielseitigen und modernen Messplatz für die FTIR- und NIR-Spektroskopie als Analyseverfahren im Hochschulpraktikum (5. und 8. Semester) zum qualitativen Nachweis von Arznei- und Hilfsstoffen

Antragsteller: Dr. Dirk Schepmann

Projektleiter: Prof. Dr. Marcel Bermúdez

Laufzeit: 01.10.2023 - 01.10.2024

Fördersumme: 12.800 Euro

Projektdesign:
Für die Pharmaziestudierenden soll in den Praktika vom 8. Semester (Arzneimittelanalytik) und 5. Semester (Arzneistoffanalyse) eine neue Messtation, bestehend aus einem FT-IR-Gerät und einem Gerät für die Nahinfrarotspektroskopie (NIR) eingerichtet werden. Die IR-Spektrometrie ist hierbei ein Standardverfahren und bereits in zahlreichen Monographien des Arzneibuchs als Prüfverfahren für die Identität vorgeschrieben. Die NIR-Spektrometrie kann diese Technik sinnvoll ergänzen. Es soll eine neue Praktikumsaufgabe etabliert werden, bei der die NIR-Spektroskopie zur Anwendung kommen soll. So können sich die Studierenden mit der Technik vertraut machen und die Vor- und Nachteile beider Messverfahren kennenlernen.

Methoden:
Während die klassische (FT)-IR-Spektroskopie bereits seit Jahrzehnten ein etabliertes Verfahren zur qualitativen Identifizierung von Arzneistoffen darstellt, hat die NIR-Spektroskopie erst seit einigen Jahren Einzug in die pharmazeutische Analytik gehalten. Die NIR-Spektroskopie ist vielseitig einsetzbar und ermöglicht die qualitative Identifizierung von organischen Arznei- und Hilfsstoffen in Stoffgemischen ohne aufwändige Probenvorbereitung. Es können sowohl feste und flüssige Arzneistoffe vermessen werden.

Ziel:
Da sich die NIR-Spektroskopie in Offizin-Apotheken, aber auch in Krankenhausapotheken zunehmend als Methode der Wahl zur Identitätsprüfung durchsetzt (und teilweise schon von Pharmazieräten und Amtsapothekern als Standardausstattung im Apothekenlabor gefordert wird), sollen die Studierenden auch in der universitären Ausbildung mit den Möglichkeiten und Grenzen der Technik vertraut gemacht werden. Es ist zu erwarten, dass sich in Zukunft auch in der pharmazeutischen Industrie dieses Messverfahren zunehmend als Ergänzung zur FTIR-Spektroskopie etablieren wird.

Praxistauglichkeit:
Die Kenntnisse der IR und NIR-Spektroskopie können nach Abschluss des Studiums unmittelbar in der Praxis umgesetzt werden, da eine zunehmende Anzahl von Apotheken über solche Geräte verfügt. Hat die Apotheke noch kein IR/NIR-Gerät, ist zu erwarten, dass die von uns ausgebildeten Apotheker-/innen die Etablierung der Methode anstoßen und somit einen Beitrag leisten, dass eine zeitgemäße und wissenschaftlich anerkannte Messmethode ("Stand der Technik") im Apothekenlabor zum Standard wird. Interessierten Apotheker*innen möchten wir darüber hinaus im Rahmen von praktischen Schulungen/Fortbildungen anbieten, die Technik am Gerät kennenzulernen.