Medikamente an Weihnachten und Neujahr: So hilft der Apotheken-Notdienst
(Münster, 22. Dezember 2025)
Ob Heiligabend, während der Weihnachtsfeiertage oder am Neujahrsmorgen: Wer an den Feiertagen dringend Arzneimittel benötigt, findet Hilfe in einer Notdienstapotheke – auch in Westfalen-Lippe. „Die Dienstbereitschaft dauert grundsätzlich 24 Stunden – immer von 9:00 Uhr morgens bis um 9:00 Uhr am Folgetag“, erklärt Apothekerin Gabriele von Elsenau Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe.
Bundesweit nutzen jede Nacht fast 20.000 Patientinnen und Patienten den Apotheken-Notdienst. Dank dieser Versorgung ist auch an den Feiertagen schnelle Hilfe gewährleistet. Die nächstgelegene Notdienstapotheke lässt sich auf verschiedenen Wegen finden:
Online: über den Notdienst-Finder unter www.aponet.de
Telefonisch: unter Rufnummer 0800 00 22 8 33 (kostenlos aus dem deutschen Festnetz)
Mobil: Aus dem deutschen Mobilfunknetz die 22 8 33 anrufen, die Ansage des Notdienstes auswählen, Postleitzahl angeben und sich die nächstgelegenen Apotheken ansagen lassen (69 Cent/Minute). Alternativ: SMS mit Postleitzahl an 22833 (69 Cent/SMS).
In der Zeitung: Viele regionale Tageszeitungen berichten außerdem im Lokal- oder Serviceteil über den Apothekennotdienst vor Ort.
Apotheke: „Wer gerade unterwegs ist, kann auch einfach an einer beliebigen Apotheke anhalten“, so von Elsenau Overwiening. „Denn jede Apotheke weist per Aushang auf die nächstgelegenen Notdienstapotheken hin – und zwar vom jeweiligen Standort aus betrachtet.“
Auf die Feiertage vorbereitet sein: Hausapotheke checken
Da in diesem Jahr direkt nach den Feiertagen ein Wochenende liegt, sollten sich insbesondere Menschen mit Dauermedikation entsprechend vorbereiten und frühzeitig Folgerezepte in der Arztpraxis anfordern und einlösen, empfiehlt die Apothekerin. „Außerdem sollte man Schmerzmittel, Verbandsmaterial und Präparate gegen akute Beschwerden wie Durchfall dahaben. Und für Familien mit Kindern gehört eine Flasche Fiebersaft ebenfalls zur Grundausstattung der Hausapotheke dazu“, sagt von Elsenau Overwiening.
Lieferengpässe bleiben Herausforderung, geplante Reform bedroht Versorgungsstruktur
Ein Problem, das auch in diesem Winter weiterhin die Arbeit der Apothekenteams erschwert, sind die anhaltenden Lieferengpässe. Diese betreffen verschiedene Arzneimittel. „Auch im Notdienst werden die Apotheker*innen alles tun, was sie können, um für jeden Patienten und jede Patientin die passende Lösung zu finden. Bitte haben Sie Verständnis, wenn das gegebenenfalls mal etwas länger dauert“, bittet von Elsenau Overwiening.
„Mit jeder Apotheke, die schließt, geht ein Stück Versorgungsstruktur verloren“
Gleichzeitig wird das Apotheken-Netz dünner: In ganz Deutschland schließen immer mehr Apotheken. „Die Zahl der Apotheken nimmt überall weiter ab, auch bei uns in der Region“, so von Elsenau Overwiening. In Deutschland hat die Zahl der Apotheken mit 16.732 nun sogar den niedrigsten Wert seit 1977 erreicht. Die Gründe sind meist wirtschaftlicher Natur: „Seit 2013 gab es keine Honoraranpassung für die Apotheken vor Ort, während die Kosten in allen Bereichen gestiegen sind. Das kann auf Dauer nicht gutgehen. Nicht einmal an die Inflation wurde das Packungshonorar angepasst “, fasst von Elsenau Overwiening die Lage zusammen und betont: „Deshalb muss die Politik jetzt rasch handeln und die Apotheken vor Ort wirtschaftlich stärken. Die Menschen benötigen im Krankheitsfall eine Apotheke vor Ort, idealerweise ‚in Pantoffelnähe‘. Und mit jeder Schließung wird für Patientinnen und Patienten die Entfernung zur nächsten Apotheke größer – auch im Nacht- und Notdienst.“

