Zu Hause und unterwegs: Wunden richtig versorgen
(Münster, 12. September 2025) Ob beim Sport, auf dem Schulhof, bei Spielplatzbesuchen oder Familien-Fahrradtouren: Schrammen und Schürfwunden bleiben nicht aus. Worauf es bei der Versorgung von kleineren und größeren Wunden ankommt, weiß Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe.
Erste Maßnahme bei offenen Wunden: die vorsichtige Reinigung. Denn eine saubere Wunde ist Voraussetzung für die bestmögliche Heilung. Dies kann mittels sauberem Wassers erfolgen. „Vor allem für Eltern macht es Sinn, für diesen Zweck eine kleine Flasche mit frischem, klarem Leitungswasser dabei zu haben“, empfiehlt Overwiening. „Im Idealfall hat man auch eine sterile Kompresse dabei, mit der Steinchen und Schmutz sachte entfernt werden können.“ Ebenfalls zur Grundausstattung für unterwegs sollte ein Wunddesinfektions-Spray gehören, mit dem die Wunde nach der vorsichtigen Reinigung desinfiziert werden kann. „Auch hier gibt es speziell für Kinder geeignete Produkte aus der Apotheke, die zum Beispiel nicht so stark brennen.“
Und dann: Wundsalbe und Pflaster drauf. „Etwas Salbe auf dem Pflaster kann verhindern, dass es an der Wunde kleben bleibt und beim Abziehen schmerzt“, erklärt Overwiening. Auch hier gilt: „Welche Salben sich am besten für kleine und große Patient*innen eignen, wissen die Mitarbeitenden in der Apotheke vor Ort am besten.“
Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass die Wunde nicht abgedeckt werden soll, damit sie „Luft bekommt“. Mit diesem Mythos möchte die Apothekerin gerne aufräumen: „Tatsächlich ist es so, dass Wunden am besten abheilen, wenn sie feucht gehalten werden. Zwar bildet sich an der Luft schneller Schorf, aber genau dieser Schorf verzögert dann die eigentliche Wundheilung, weil er das Abfließen des Wundsekrets verhindert. Bedeckt man hingegen die Wunde mit einem Pflaster und wechselt dieses regelmäßig, entfernt man immer wieder die obere Sekretschicht – und damit den Abfall des Körpers“, so Overwiening.
Grundsätzlich rät die Apothekerin dazu, die Hausapotheke regelmäßig zu checken und verschiedenes Verbandsmaterial vorrätig zu haben. Pflaster in verschiedenen Größen sind wichtig. „Sowohl bei den Pflastern als auch für die anschließende Versorgung gibt es die passenden Präparate in der Apotheke – für sensible Kinderhaut können auch hier spezielle Pflaster genutzt werden.“
Wichtig: Wenn die Wunde stark blutet, sehr tief oder großflächig ist, sollte Arzt oder Ärztin aufgesucht werden. Gleiches gilt auch für Wunden an Kopf oder im Gesicht und auch bei Bisswunden.
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