Apothekerkammern in NRW:

Stammapotheke sorgt für eine sichere Arzneimitteltherapie

(Münster/Düsseldorf, 21. Januar 2015) Die Apothekerkammer Nordrhein und die Apothekerkammer Westfalen-Lippe begrüßen und unterstützen die massiven Anstrengungen des Landesgesundheitsministeriums zur Erhöhung der Sicherheit bei der Therapie mit Arzneimitteln. „Gerade für die 1,5 Millionen NRW-Bürger, die täglich fünf oder mehr Medikamente einnehmen, ist die Arzneimitteltherapie mitunter ein Risikoprozess“, betonen Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe und Lutz Engelen, Präsident der Apothekerkammer Nordrhein. „Wir unterstützen Frau Ministerin Steffens ausdrücklich auf ihrem Weg, mit diversen Modellvorhaben die Arzneimitteltherapie weiter zu optimieren.“

Als weiteres einfaches und wichtiges Mittel zur Erhöhung der Arzneimitteltherapiesicherheit empfehlen Engelen und Overwiening die Wahl einer Stammapotheke. So belegt eine aktuelle Studie aus den USA, veröffentlicht im „Journal of the American Geriatrics Society“, dass Patienten, die ihre Rezepte nur in einer Apotheke einlösen, sich besser an ihre Therapie halten als Patienten, die ihre Medikamente von mehreren Apotheken beziehen. Beim regelmäßigen Besuch einer Stammapotheke entstehe ein Vertrauensverhältnis, das die Therapietreue fördert. Auch das Risiko für Wechselwirkungen sei geringer. In ihrer Studie hatten Wissenschaftler der Universität Pittsburg die Daten von mehr als 1,5 Millionen Patienten ausgewertet.

In Nordrhein-Westfalen geben bereits zwei Drittel der Patienten an, sich für eine Stammapotheke entschieden zu haben. Engelen und Overwiening halten dies für eine richtungsweisende Entscheidung, denn: „Die Zahl älterer und pflegebedürftiger Menschen wird Jahr für Jahr weiter zunehmen - wie auch der Anspruch dieser Menschen, in ihrem gewohnten Wohnquartier eine menschenwürdige Versorgung zu erhalten. Dafür müssen Ärzte, Apotheker und Pflegekräfte künftig enger zusammenarbeiten. Dem Apotheker kommt in diesem heilberuflichen Netzwerk als Lotse durch den Arzneimittel-Dschungel eine zentrale Aufgabe zu.“

Wie die Therapietreue der Patienten erhöht wird, Doppelverordnungen vermieden werden können und die Lebensqualität erhöht wird, zeigen die NRW-Apotheker bereits in bundesweit beachteten Projekten wie ATHINA („Arzneimittel-therapiesicherheit in Apotheken“) und dem AMTS-Ausbildungsmodell. Beide Projekte seien längst mehr als Modellvorhaben, sondern in der Mitte der Apothekerschaft angekommen: „In unserem Bundesland haben sich bereits mehrere hundert Apothekenteams für die Herausforderungen der Zukunft fitgemacht“, so Engelen und Overwiening.