26. Runde Tisch für junge Pharmazeut*innen in Münster

Gehirn und die Biologie des Geistesblitzes

(Münster, 20. November 2023) Neurowissenschaft aus erster Hand plus Netzwerken und ein sonntäglicher Brunch: Das war die „Rezeptur“ für den 26. Runden Tisch für junge Pharmazeutinnen und Pharmazeuten (für unter 40-Jährige) in Münster. Dr. Henning Beck, Neurowissenschaftler, Autor und Deutscher Meister im Science Slam, kredenzte den 85 Jung-Approbierten gleich zwei hochkarätige Impulsvorträge.

Gehirn versus Künstliche Intelligenz: Wer behält die Oberhand? Und was ist die Biologie des Geistesblitzes? Henning Beck nahm die Gäste mit auf eine Reise in die Welt des Gehirns, gab einen spannenden und praxisnahen Einblick in die Erkenntnisse der Neurowissenschaft und des Denkens.

Der Neurowissenschaftler zeigte auf, wo die Grenzen der Künstlichen Intelligenz liegen: „Was Sie nicht ersetzen können, ist das Denken in Zusammenhängen“, betonte Beck, denn die KI versage bei unbekannten Daten. „Sie können nicht alles digitalisieren!“ Wichtig sei es indes, die Prozesse der KI zu optimieren, um analoges Denken mit der Digitalisierung kombinieren zu können – auch in der Apotheken-Welt. Im zweiten Vortrag verriet der Wissenschaftler und Autor, was im Gehirn bei innovativen Ideen geschieht, wie wir Widerstände bei Veränderungen brechen und für neue Ideen begeistern.

Apothekerin Dr. Olga Grintsova stellte anschließend ihre aktuelle Studie „Verschreibungsrecht für Apotheker in Europa“ vor und motivierte ihre jungen Kolleginnen und Kollegen, sich mittels Fragebögen an diesem Forschungsprojekt zu beteiligen. Mit ihrer Untersuchung will Grintsova einen Einblick in die Ansichten praktizierender Apotheker*innen über das Verschreibungsrecht durch Apotheker erhalten, wie es in Ländern wie Großbritannien gegeben ist. Apotheker dürften dort auf der Grundlage ihrer Kompetenz selbstständig Arzneimittel verordnen, so Grintsova.

Pharmazeutisch und berufspolitisch wurde es beim anschließenden Austausch zwischen den Teilnehmer*innen und Dr. Hannes Müller, Vorstandsmitglied der Apothekerkammer Westfalen-Lippe und der Bundesapothekerkammer. Angesichtes der aktuellen Pläne des Bundesgesundheitsministeriums sei Geschlossenheit im Sinne einer zukunftssicheren Arzneimittelversorgung wichtig. Müller ermutigte die jungen Pharmazeutinnen und Pharmazeuten, sich engagiert einzubringen.


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Neurowissenschaftler Dr. Henning Beck zeigte auf, wo die Grenzen der Künstlichen Intelligenz liegen: „Was Sie nicht ersetzen können, ist das Denken in Zusammenhängen.“ Fotos: Wiedorn

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Über 70 Jung-Approbiete kamen zum 26. Runden Tisch für junge Pharmazeut*innen der AKWL. Fotos: Wiedorn

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