Apotheken vor Ort beraten

Insektenstiche richtig behandeln

(Münster, 23. Mai 2024) Ein kurzer Pieks – und schon geht es los: Jucken, Schmerzen und ein Anschwellen der Haut. Mit steigenden Temperaturen steigt auch das Risiko für Insektenstiche. Wie versorgt man Insektenstiche am besten und worauf muss man achten? Apothekerin Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, fasst die wichtigsten Tipps zusammen.

„Egal um welche Art von Insektenstich es sich handelt – kühlen, kühlen, kühlen ist die oberste Devise. Wer unterwegs ist, kann auch erst einmal etwas sauberes Wasser auf die Einstichstelle geben“, sagt Overwiening. Dadurch lassen sich nicht nur Schmerz und Juckreiz, sondern auch das Anschwellen der Haut rund um die
Einstichstelle zumindest etwas abmildern. Ebenfalls wichtig: „Auch wenn es schwerfällt: Nicht an der Stelle kratzen, denn damit verletzt man die Haut zusätzlich und bringt im Zweifel noch Schmutz in die eigentlich kleine Wunde.“

Verschiedene Gele und Cremes aus der Apotheke vor Ort können – je nachdem wie stark es juckt – die Symptome lindern. „Welche Präparate am besten geeignet sind, lässt sich im Rahmen einer persönlichen Beratung in der Apotheke herausfinden. So kann das pharmazeutische Personal die individuell passenden Empfehlungen aussprechen“, so Overwiening.

Besonders schmerzhaft sind die Stiche von Bienen und Wespen. „Im Gegensatz zur Mücke stechen diese beiden zumeist nicht einfach so zu“, weiß die Apothekerin. Wenn die schwarz-gelben Tiere im Anflug sind, hilft es, Ruhe zu bewahren: „Vermeiden Sie hektische Bewegungen und schlagen Sie auch nicht nach Wespen oder Bienen. Das macht sie nur nervöser und aggressiver und die
Wahrscheinlichkeit, dass sie stechen, steigt.“ Bienen stechen indes nur, um ihr Leben oder ihr Bienenvolk zu verteidigen. „Bei ihrem Stich bleibt der Stachel mit dem Giftapparat in der Haut und muss entfernt werden.“

Immer wieder verirren sich die Insekten auch in die weiten Ärmel von lockerer Kleidung oder landen im erfrischenden Kaltgetränk: „Prüfen Sie daher vor jedem Schluck, ob ein Insekt darin schwimmt oder vielleicht am Strohhalm sitzt“, rät Overwiening. „Achten Sie auch besonders auf die Getränke von Kindern und bringen Sie dem Nachwuchs bei, selbst genau hinzuschauen, bevor der nächste Schluck genommen wird.“

Treten nach dem Insektenstich schwerwiegende körperliche Symptome auf, muss umgehend der Notarzt gerufen werden. Gabriele Regina Overwiening: „Wenn die Atemwege zuschwellen oder Symptome wie Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen auftreten, ist das immer ein Notfall, der direkt behandelt werden muss!“ Auch wenn der Stich an Lippen, im Mund oder Rachen auftritt, muss das ärztlich abgeklärt werden.

Was vielen unbekannt ist: Eine Allergie kann auch erst im Laufe des Lebens auftreten. Deshalb gilt nach jedem Stich:  „Aufmerksam beobachten.“ Wer bereits weiß, dass er allergisch auf Insektengift reagiert, sollte stets ein entsprechendes Notfallset dabeihaben. Begleitpersonen sollten wissen, wo es verstaut ist und gegebenenfalls auch, wie es im Falle eines Falles angewendet werden muss.

Die Apothekerin rät Allergikerinnen und Allergikern dringend dazu, regelmäßig zu kontrollieren, ob das Notfallset noch genutzt werden kann: „Wie alle Medikamente haben auch diese Sets ein Verfallsdatum und müssen nach Ablauf ausgetauscht werden – die Teams in den Apotheken prüfen das gerne.“


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Ein kurzer Pieks – und schon geht es los: Mit steigenden Temperaturen steigt auch das Risiko für Insektenstiche.

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