Kapseln, Salben und Lösungen nach Maß

Apotheken in Westfalen-Lippe stellten 2018 mehr als 670.000 Rezepturarzneimittel her

(Münster, 26. April 2019) Im Jahr 2018 haben die öffentlichen Apotheken in Westfalen-Lippe rund 670.000 so genannte allgemeine Rezepturen, wie zum Beispiel Kapseln oder Salben, für Versicherte der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) hergestellt. Das ergab eine Auswertung von Verordnungen durch das Deutsche Arzneiprüfungsinstitut e. V. (DAPI). „Insgesamt liegt die Zahl der Rezepturarzneimittel allerdings noch höher, denn Rezepturen für  Privatversicherte, von Sprechstundenbedarf oder auf direkte Nachfrage  des Patienten sind in diesen Daten noch nicht erfasst“, sagt Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe.

Rezepturarzneimittel sind in vielen Fällen unersetzlich, zum Beispiel wenn ein Kind ein Medikament in einer Dosierung braucht, für die es kein industriell hergestelltes Arzneimittel gibt. Overwiening: „Rezepturen  schließen Versorgungslücken. Sie sind und bleiben eine notwendige Ergänzung zu industriell hergestellten Arzneimitteln.“ Mit der Herstellung von Rezepturen leisten Präsenz-Apotheken einen wichtigen Beitrag zur Arzneimittelversorgung. „Zeitnah Kapseln oder Zäpfchen anfertigen – das geht nur in der Apotheke vor Ort“, betont Overwiening. „Die  Rezepturherstellung gehört für die wohnortnahen Apotheken zu den so genannten Gemeinwohlpflichten, die von ausländischen Arzneimittelversendern oft nicht erfüllt werden.“

Zur Sicherung der Qualität von Rezepturen hat die Apothekerkammer Westfalen-Lippe vor drei Jahren das Programm „RezepturFit“ gestartet und unterstützt Apotheken-Teams mit praxisnahen Workshops und Coachings vor Ort.


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Im Jahr 2018 haben die öffentlichen Apotheken in Westfalen-Lippe rund 670.000 so genannte allgemeine Rezepturen für Versicherte der gesetzlichen Krankenversicherung hergestellt. Foto: ABDA

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